Nach wilden Spekulationsgeschäften ist die Energieversorgung der fast zwei Millionen Einwohner der Bundeshauptstadt wieder gesichert: Wien Energie schickt allen KundInnen heimische Erdäpfel, mit denen sie selbst Strom erzeugen können. Der Winter kann kommen.
WIEN – Es ist ein genialer Plan: Bis Oktober soll jeder Wiener Haushalt zwei Stück feinste Waldviertler Kartoffelknollen (Typ vorwiegend festkochend, ⌀ 5 cm) sowie einen simplen Kabelbausatz per Postwurfsendung erhalten. „Willkommen in der Zukunft“, steht auf dem beiliegenden Brief der Wien Energie. Es ist dieses vorausschauende Denken, das den Energieversorger zum Wiener Marktführer aufsteigen ließ, nebst der engen Verflechtung mit der SPÖ.
Der neue Tarif firmiert unter dem Namen „Optima Festkochend No Cap Was Kost Die Welt“ und verspricht günstigen, regionalen Ökostrom. Kühl und trocken gelagert, kann das Heimkraftwerk für alle eine 3W-Glühbirne bis zu zwei Tage lang erleuchten.
„Ein nachhaltiges grünes Kraftwerk für jeden Haushalt“, freut sich Ulli Sima, Stadträtin für Innovation und Nachtschattengewächse, während sie per Kartoffeldruck Inserate auf jedes Kuvert presst. „Und auch die Entsorgung ist kein Problem, das Endlager ist rein ökologisch.“ Sie zeigt auf Bürgermeister Michael Ludwig, der heute zum Schnitzel Kartoffelsalat isst.
Leere Keller
Wien Energie selbst dürfte jedoch bereits vor einem leeren Keller stehen: „Wir haben an der internationalen Kartoffelbörse in Zwettl zehn Milliarden Tonnen Sieglinde geshortet und als Collateralized Debt Obligation an der Chicago Mercantile Exchange gegen 3x Leveraged Dollarbond-Optionen geswapped, ein ganz normaler Vorgang“, erklärt der Wien-Energie-Risikomanager Jordan Belfort.
„Hoffentlich steigt jetzt nicht der Preis für Hemdknöpfe in Bangladesch, sonst sind wir voll am Ar– äh, ich mein, sonst besteht kurzfristiger Finanzierungsbedarf.“
„Kartoffelspeicher Europas“
Die außergewöhnliche SPÖ-Aktion unter dem Namen „Wir sind Kartoffeln“ soll den Wiener Stadtrand in eine Hochkonjunktur-Region verwandeln, in der Lobau entstehen bald riesige Kartoffeläcker. Der „Kartoffelspeicher Europas“ könnte künftig auch französische Atomreaktoren und osteuropäische Kohlekraftwerke überflüssig machen.
„Sobald die nötigen Dokumente unterzeichnet und die Öko-Heisln aus ihren Baumhäusern ‚gefallen‘ sind, beginnen wir mit der Rodung für die erforderlichen Ernteflächen“, freut sich Ludwig. Seine Augen glitzern wie die eines kleinen Kindes, als ihn ein Gabelstapler in den Harvester hievt.
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…als ihn ein Gabelstapler in den Harvester hievt. Der Schwitzer.
Haben Kartoffeläcker überhaupt Platz unter der neuen 12-spurigen Stadtstraße in der Lobau?
In der Wiener Stadtregierung herrscht ja das Prinzip: “ Beton zuerst „.
Insofern wäre die Aktion „Wir sind Kartoffeln“ umzutaufen auf: „Wir sind auf Beton gebaute Kartoffeln“.
Es würde den IQ der handelnden Personen noch besser beschreiben.
Einerseits Steuern auf Übergewinne der Energie Konzerne fordern, andererseits heimlich zweimal 700 Millionen Euro Soforthilfe einem Energie Konzern in den Hintern stecken, lässt nämlich auf sehr niedrigen IQ schließen.
Sie geben sich die Antwort eh schon selbst: „… unter …“.
Vollständig auf Stützen gebaut, wird nur sehr wenig vom urbar-urbanen Boden der ursprünglichen Nutzung entzogen. Und außerdem finden die Abgase so viel schneller ihren Weg in die Ozonschicht, ohne den Umweg über die Atemwege der Bevölkerung. Win-Win-Win!
Es dürfte wohl in Wien gerade was passiert sein was den IQ einer Kartoffel überfordert …
Reden’s ned so bös über den Herrn Nepp. Er kann ja nix dafür.
Wien strampelt!
Ein Radfahrer ist locker in der Lage 250 Watt an elektrischem Strom zu erstrampeln. Bei einer Bevölkerungszahl von 2 Millionen ergibt das eine Leistung von 500 Megawatt, also fast soviel wie ein kleines Atomkraftwerk.
Mit der Energie, die ein Radler erstrampelt, kann man 0,5 Elektroscooter aufladen.
In Wien fährt mir kein Fahrrad! Wenn dann betonieren wir die Radwege zu! #Klimamusterstadt
Kann man nicht durch Fett verbrennen auch Strom gewinnen? Da könnte der hochverehrte Herr Bürgermeister doch gleich mit gutem Beispiel voran gehen.
Ein bisschen primitiv sind Sie schon, oder?
Also wenn ich mir Ludwig und Häupl aufn Heimtrainer mit angeschlossenem Dynamo vorstelle, wie sie für 2 Milliarden Euro Strom abstrampeln müssen, wird ma schon warm ums Herz …
Ich denke sie haben mit dem Verbrennen da gewaltig was missverstanden ?
Um Satire zu verstehen, braucht es schon etwas Grips. Für manche wäre es besser, sie kaufen sich alte Schallplatten von den Spitzbuam.