Endstation! Das Christkind wurde heute Vormittag aus dem überfüllten Zug geworfen. Es ist in Attnang-Puchheim gestrandet und hat innerhalb weniger Minuten seinen Glauben verloren. Weihnachten fällt damit aus.
ATTNANG-PUCHHEIM – Es ist eine tragische Weihnachtsgeschichte, die sich heute in Oberösterreich zuträgt. Das Christkind steht in mitten einer Horde aggressiver Reisender am Bahnsteig 2, starrt apathisch in die graue Nebeldecke und zündet sich eine Zigarette an. „Die Wichser ham mich rausghaut. Huankinder, elendige!“ Es nimmt einen Lungenzug, schaut dem abfahrenden Zug nach und schließt die Augen. Was war geschehen?
Chaos
Die Farce begann mit einer fehlgeschlagenen Sitzplatzreservierung. „Ich bin zehnmal aus der ÖBB-App geflogen, dann hab ich’s doch noch geschafft, einen Platz zu reservieren.“ Anschließend zwängte sich das Christkind durch den überfüllten Zug.
„Bei meinem Sitzplatz ist dann nur gestanden ‚ggf. reserviert‘, und da ist ein 90-jähriges Ehepaar gesessen, was soll ich da machen, soll ich sie verscheuchen? An Weihnachten? Als Christkind? Die Krone-Schlagzeile brauch i ned.“
Damit der Zug abfahren kann, hat die ÖBB alle Fahrgäste ohne Sitzplatz mit den Worten „Frohe Weihnachten, ihr Volltrottel!“ aus dem Zug geworfen. Ein kleiner Trost für die Rausgeworfenen: Vier Kilometer später blieb die Lok ohnehin wegen Oberleitungsschaden stehen.
Bei den ÖBB gibt man sich zerknirscht: „Es tut uns natürlich Leid, wenn jetzt österreichweit Weihnachten für hunderttausende Kinder ausfällt, aber wir haben quasi einen Christkindersatzverkehr eingerichtet“, sagt Konzernsprecher Thomas Dopler. Vor dem Bahnhof wartet ein rotnasiger Buschauffeur, der abgelaufene ÖBB-Gummibärli und railaxed-Magazine an Kinder verteilt.
Alternative Autostoppen
Das Christkind sitzt in Attnang-Puchheim fest. Auch nach Stunden des Wartens zeigt sich kein Schienenersatzverkehr am Horizont. Autostoppen ist angesagt. „Der Mann da drüben ist so nett und nimmt mich nach Wien mit, endlich raus aus der Bauern-Hölle“, erklärt es und zeigt auf einen Oberösterreicher mit Tarnanzug, Servus-TV-Försterhut und an seinen Hoden festgebundenen Kuhglocken.
„Ah, du bist sicher der Erzengel Anselmuth! Hab i ja gewusst, dass es dich gibt. Gestatten – Hubert Herbertinger, IT-Techniker, MFG-Gemeinderat und Schamane, steig ein. Es schaut a bissl aus, den Energie-Delfin kannst da nach hinten legen neben den Galgen für die Demo und die Drohbriefe für mei Hausärztin.“
Entlastung
Immerhin: Um die Verteilung der Geschenke muss sich das Christkind heuer nicht kümmern. „Ich hab das gerade noch in letzter Sekunde ausgelagert an DPD, die sind echt verlässlich, die fahren mit deinem Paket garantiert zumindest an deinem Haus vorbei, oder Minimum einmal durch deine Stadt durch, bevor sie es dann 50 Kilometer entfernt in den Handyshop bringen, der vorgestern wegen Konkurs zugemacht hat. Das ist Service! Schöne Bescherung! Am 27. dann halt.“
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Na Gottseidank ! Meine Blutfette und Leberwerte danken das Weihnachten ausfällt !
Schon Professor Weber lehrte: achtet auf eure Leberwerte.
Eine Überdosis Seepocken kann auch mitten im Jahr fatal enden…
So ein Aschbacher Uralt kann auch zum Lebersturz führen …
I find des eh nett, dass alle jedes Jahr meinen Geburtstag feiern, aber schon auch a bisserl übertrieben. 😉😉😉
Der erste Absatz, am Bahnsteig in Attnang – köstlich, diese Beschreibung der Situation! Danke dafür liebe Tagespresse!!!
Und für die Feiertage nicht vergessen die AI einzuschalten. Oder wars die KI?
Frohe Weihnachten!
Nach der Beschreibung im ersten Absatz erübrigt sich jeder weitere Hinweis auf die ÖBB.
„Gestrandet in Nang-Pu“. Das wäre ein guter Titel für einen Horrorfilm.
Gestranded in Amstetten wär wesentlich furchtbarer …
Not oder Elend
Das allerdings …. Ganz schlimm wäre aber WY (Hanger und Soberl)
Oder für einen Arthouse Film.
„Nang Pu“: i hau mi o