Vorsicht: Wer zu Weihnachten lieber zu Schere und Papier anstatt zur Kreditkarte greift, der sei gewarnt. Denn das Anfertigen selbstgebastelter Geschenke schadet dem Handel und vernichtet Jobs. Davor warnt heute die Wirtschaftskammer, die von der Politik ein Verbot fordert.
WKO-Präsident Harald Mahrer mahnt: „Bereits 170.000.000 Millionen Menschen haben ihren Job verloren, weil irgendwelche Kinder ihren Eltern gedankenlos ein schirches Bild malen, oder irgendeinen Ramsch aus Kastanien basteln.“ Und das, anstatt ihr Taschengeld wohltätigen Wirtschaftszwecken zuzuführen.
Doch Jobs schaffe nur, wer zu herkömmlichen Konsumgütern, etwa Mobiltelefonen, greift. „Dann profitieren alle: Die Kinderarbeiter in China, die unterbezahlten Verkäufer in Österreich, in drei Jahren dann die Giftmüllhändler auf der illegalen Mülldeponie in Lagos, und natürlich die Aktionäre von Apple.“
Geldstrafen
Das Anfertigen solcher Geschenke soll nun unter Androhung hoher Geldstrafen verboten werden. In besonders drastischen Fällen droht den Delinquenten ein Meet-And-Greet mit Sebastian Kurz und KTM-Chef Stefan Pierer in der KTM-Erlebniswelt Vösendorf.
Vorbild Mahrer
Doch predigt Mahrer Wasser, während er Wein trinkt? Ganz und gar nicht. Denn für seine Familie hat er sich schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Meine Geschenke umfassen die innovativsten Erzeugnisse der heimischen Industrie.“ Seiner Frau schenkt er vier Tonnen Holzcellulose der Lenzing AG, seine Eltern bekommen zwölf Tonnen Hartstahl der Voest Alpine und seine Kinder dürfen sich über Gutscheine zur anonymen Vernichtung von 9.000 Datenträgern in einem Großschredder der Firma Reisswolf freuen.”
Fröhliche Weihnacht
Ansonsten läuft das Weihnachtsfest im Hause Mahrer traditionell ab: „Ich verkleide mich als Weihnachtsmann, lese der Familie ein paar schöne Geschichten aus der Financial Times und meinem Anlageportfolio vor, wir singen gemeinsam mit Investment Punk Gerald Hörhan das Lied aus der Coca-Cola-Werbung, dann spielen die Kinder Schere-Stein-Papier und das Verliererkind muss aufbleiben und uns allen ein iPhone 11 Pro Max bauen.“
Wären doch nur alle Menschen so rücksichtsvoll wie Mahrer. Denn wie heißt es so schön? „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s der Wirtschaft gut.“
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170.000.000 Millionen Mrd. 1.000 Hundert
Immer eins mehr als du!
Super Artikel :)
Die Weihnachtsmannkammer ist empört!
Anstatt einen Weihnachtsmann anzustellen, und mit guten Beispiel voran zu gehen, macht er es selbst.
Das schadet der Branche, und wenn das jeder machen würde, verlieren viele Männer ihren Job.
Genau! Aber schon wieder auf die Weihnachtsfrauen vergessen. Wie sollen wir je so die 50% Weihnachtsmann-Weihnachtsfrauen Quote zustande bringen??
Das klingt recht witzig. Die Wirklichkeit ist das nicht mehr: Vor ein paar Jahren hat die NÖ WK wirklich und wahrhaftig durchgesetzt, dass Lehrer keine Sammelbestellungen für Klassen mehr übernehmen dürften, weil das den Unternehmen schadet.
Wir halten das für höchst sinnvoll, von was soll der Handel leben, wenn seine Leistungen von Lehrern in ihrer Dienstzeit erbracht werden?
Das wäre ja Staatswirtschaft. Und wohin das führt wissen wir doch alle.
Wirtschaft Gut alles gut für Topmanager.
Super Artikel.
Täglich werden Bastelbögen, Papier und Stifte dazu missbraucht Urheberrechtlich geschützte Werke zu kopieren. In Kindergärten werden Kinder teilweise sogar dazu angestiftet etwa bekannte Comicfiguren oder ähnliches zu kopieren!
Wir als Industrie fordern von den Verkäufern von Bastelbedarf eine Haushalten eine „Urheberrechtsgebühr“ einzubehalten und sie der notleidenden Industrie zuzuführen.
gez.
Plattform Industrie hat Rechte
Besonders dreist ist dabei, dass sogar politische Parteien und Interessensvertretungen der Wirtschaft (!) dem Kopieren urheberrechtlich geschützter Werke Beihilfe leisten, indem sie bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit gratis Kugelschreiber und Notizblöcke verteilen!
In Zukunft wird eine Abgabe für Stifte und Papier eingehoben, um diese Raubkopien pauschal abzugelten. Wer jedoch nachweisen kann, Stift und Papier *ausschließlich* für das Niederschreiben eigener Gedanken zu verwenden, kann bei der zuständigen Verwertungsgesellschaft jedoch einen Antrag auf Rückerstattung dieser Abgabe stellen.