Zehntausende Männer liefen gestern Sturm gegen die Umbenennung der U3-Station Herrengasse in Frauengasse. Nur einen Tag nach dem Weltfrauentag rudern die Wiener Linien zurück. Alle anderen Stationen heißen im Sinne der Gleichstellung ab sofort Herrengasse.
WIEN – „Also Sie müssen bei der Herrengasse raus, dann die U1 Richtung Herrengasse nehmen, in der Herrengasse in die U4 Richtung Herrengasse und dann sind Sie auch schon in der Herrengasse, ganz easy“, hilft ein Student einem deutschen Touristenpaar weiter. Solidarische Szenen wie diese kann man heute in ganz Wien beobachten.
Die Aufregung rund um die eklatante Ungleichbehandlung von Männern sorgte bei den Wiener Linien für ein Umdenken. „Unsere Geste zum Weltfrauentag ging leider daneben. Wenn wir Frauen am Weltfrauentag ehren, müssen wir natürlich ebenso die Männer an den kommenden 364 Weltmännertagen gebührend feiern.“
Daher heißen nun alle anderen Stationen mit Ausnahme der Frauengasse ab sofort „Herrengasse“. Der Name hat sich gegen die ebenfalls beliebten Vorschläge „Manderlstraße“, „Beidlgasse“, sowie die bereits geplante U1-Station „Donauincel“ durchgesetzt.
Maskulinistischer Kampftag
Es ist ein lang herbeigesehnter Sieg der Männerrechtsbewegung. Stationen wie „Johnstraße“, „Nestroyplatz“, „Jägerstraße“ und „Karlsplatz“ werden nun endlich maskulinisiert und geben Männern jenen gesellschaftlichen Stellenwert, der ihnen zusteht. Der maskulinistische Kampftag 2023 ist ein voller Erfolg.
In allen Männergassen-Stationen wurden aus Solidarität mit den männlichen Klogängern die Sitz-WCs entfernt. „Endlich nimma diesen grindigen Deckel hochheben!“, freut sich Fahrgast Hermann Hengstiger (39) und uriniert direkt auf den Boden – eine Geste der Rebellion, der Befreiung, des gesellschaftlichen Aufbruchs.
„Endlich bekomme ich etwas Anerkennung dafür, dass ich täglich sieben Stunden lang Frauen auf Twitter höflich auf ihre Fehler und Bildungslücken hinweise und meine Beine in der U-Bahn so weit spreize, dass niemand anderer auf den grindigen Sesseln sitzen muss“, freut sich der leidenschaftliche Mann Manfred Eichlinger (56), während er einer Schwangeren zuvorkommend seine Handynummer anbietet.
Power-Männer
„Unsere Männer sind richtige Power-Männer“, freut sich auch Männerministerin Susanne Raab, die gestern den ganzen Tag in der Küche verbracht hat, um heute in der Herrengasse saftige Steaks an Passanten zu verteilen. Wer kein Steak will, weil er gerade schon eins zum Frühstück gegessen hat wie ein echter, heterosexueller Mann, bekommt stattdessen von Raab Motoröl, eine Kettensäge oder eine ungesicherte Schusswaffe in die Hand gedrückt.
Tausende Männer in ganz Wien wollten sich heute zu einer spontanen Demo in der Herrengasse treffen. Da sie die richtige Herrengasse allerdings nicht finden konnten, wurde der Treffpunkt in die Frauengasse verlegt.
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Leidenschaftlich Mann sein.
Hulapalu!!!🤪
„…während er einer Schwangeren zuvorkommend seine Handynummer anbietet“
Sollte er sie nicht besser an noch nicht Schwangere verteilen? Nur so kann er die Verbreitung seines Genoms erhöhen!
Bloß nicht!
Die Mundlifizierung der Menschheit geht zügig voran. Nicht nachlassen, ihr Eierträger aller Länder!
🤣🤣🤣
Gibt es in der Herrengasse aber schon auch genug Parkplätze für die SUVs der Männer?
Egal. Hauptsache in der Frauengasse gibt es extrabreite Parkplätze für Frauen.