Was für ein folgenschwerer Irrtum! Corona-Leugner erblickten die bubenhaften Umrisse eines Kleinkindes hinter einem Fenster, verwechselten das Haus mit einem Kinderhort und begannen sofort, das Gebäude zu attackieren. Was sie nicht ahnten: Sie demonstrierten gegen einen von ihnen – Herbert Kickl.
PURKERSDORF – Mit zittrigen Fingern schiebt Kickl den Wendy-Vorhang in seinem Kinderzimmer zur Seite. Der Mob marschiert vor seinem Haus auf. Seit Tagen schon demonstrieren Coronaleugner bevorzugt vor Kindergärten. Doch diesmal treffen die kinderfeindlichen Parolen wie „Maske runter, ihr Babyhitlers“, „Mücken-Gruppe mach die Fliege“ oder „Paw Patrol = Bill Gates“ einen vollkommen Unschuldigen.
Ganz normale Menschen
Die Demonstrierenden sahen Kickl am Fenster stehen und verwechselten sein Haus mit einem Kinderhort. „Das sind ganz normale Menschen die da demonstrieren, keine Rechtsextremen oder Hooligans oder feige Freaks, die sich nur gegen Ärzte und Kinder was trauen“, lächelt Kickl unsicher. „Ich mach mir keine Sorgen, die Polizei kommt sicher bald.“ Ein Stein fliegt durch sein Fenster. Die anwesenden Polizisten können leider nicht eingreifen, sie fangen selbst an Steine aufzusammeln.
Ganz normale Sorgen
Scherben prasseln auf Kickls Boden, landen auf seiner signierten Erstausgabe von „Mein Kampf“, die vom Vorabend noch auf seinem Nachttisch liegt. Doch der kleine Mann kennt die Sorgen des kleinen Mannes von der Straße, er versteht die Proteste. „Die Menschen haben Angst, der stalinistische Coronafaschismus der Regierung ist die größte Bedrohung seit dem Klimawandel, den es übrigens auch nicht gibt.“ In letzter Sekunde, wie durch ein Wunder, zieht der Mob draußen weiter.
Mob zieht ab
„Nächster Stop, Kreißsaal Landesklinikum Tulln, Störaktioooon!“, brüllt eine 50-jährige Frau im kessen Desigual-Outfit durch ein Megafon. „Die Babys sind nämlich die Faschisten von morgen, da müssen wir was tun!“
Ihr Ehemann stimmt ihr zu, nachdenklich nimmt er seine Büffelmütze vom Kopf und wischt sich mit der Österreich-Fahne Schweiß von der Stirn. „Wir müssen aufklären, schon die Kleinsten müssen die ganze Wahrheit wissen!“, lächelt er. Dann steigt er in den Bus nach Tulln und filmt sich dabei, wie er einem Kindergartenkind erzählt, dass Peppa Wutz in Wahrheit von George Soros gemalt wird, um die „Faschistenschweinepropaganda“ unter die Menschen zu bringen. Das Kind weint, der Mann lächelt. „Ah herrlich, wieder eine Kinderseele traumatisiert, darum geht’s doch letztendlich im Leben, oder? Schönes Wochenende und MFG!“
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Man kann von dem Impfgegnermob halten was man will, aber das Sie Herpferd mit einem Kleinkind verwechseln ist ein verständlicher Fehler …
Sehe ich auch so
Aber geistig ist ihm jedes Baby überlegen.
noch vielmehr moralisch überlegen….
Vielen Dank, liebe Tagespresse!
Nur weiß man nicht, soll man weinen oder lachen….Aber ohne Lachen wäre dieses Thema nicht zu ertragen!
Wie haben die denn das Puppenhaus von Herpferd gefunden?
Hoffentlich hat sich seine Frau Barbie nicht zu sehr erschrocken😆😅🤣😂
Ganz einfach: Frau Dagmar schläft in der Hundehütte vor dem Haus, denn zu einem treudeutschen Haus gehört auch ein bissiger Schäferhund!
Frau Dagmar Belakowitch?
In 2 Tagen 3 Super Artikel! Danke @DieTagespresse! 😘
Muss mich dem anschließen, die letzten Artikel waren wieder Weltklasse.
jop, die letzten waren Weltklasse, vor allem der auch zu den Tieren für unsere Politiker. Dieser Artikel hier kann da leider nicht mithalten, dafür fehlt die Kreativität und die Idee. Die Pointen fehlen, es wirkt insgesamt zu sehr gewollt. Schade.
Wer weiß, vielleicht hat die TP ihrem Motto entsprochen und Nachrichten geliefert, bevor sie passieren…
Manches kann man allerdings nicht vorhersehen wie Ibiza, Schreddergate oder die Chats. Bei letzteren vor allem den Umstand, dass justizinterne Chats (Marek, Brandstetter) über den Tauchgang von eines früheren hohen Beamten des Innenministerium samt seinem Handy bekanntwerden