Vor wenigen Sekunden sprang ein Fallschirmspringer über Schwaz in Tirol aus einem Helikopter. Obwohl der Aufprall in Kürze droht, will er seinen Schirm erst am Freitag auslösen. Bis dahin will er die Lage noch genauer beobachten und abwarten, ob die Schwerkraft vielleicht wieder von alleine verschwindet.
SCHWAZ – 3.000 Meter über der heiligen Tiroler Erde. „Jawoll! Abspruuuung! Carpe Mortem ihr Hosenscheißer“, schreit der Kitzbüheler Extremsportler und Liftbetreiber Harry Leckner (43) in seine Handykamera, rollt sich aus dem Helikopter und streamt seinen Fall in die Tiefe live auf Facebook. Bis voraussichtlich Freitag will er dieses „geile Gefühl der Freiheit“ genießen und dann nach Rücksprache mit Experten die Leine ziehen.
Leckner macht in 1.600 Metern Höhe lachend einen Salto, wird dann aber kurz ernst: „Letzte wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Schwerkraft jetzt leider wohl auch nach Tirol eingeschleppt worden sein dürfte. Aber die Datenlage spricht gegen eine Öffnung des Fallschirms, der Boden ist noch weit entfernt. Wir Tiroler sind kernige Naturburschen, und bald kommt eh der Föhnwind aus dem Inntal, der federt mich ab und lasst mich fliegen wie a Vogerl. Auf die Rülpser von meinem Fallschirmsprunglehrer hab ich noch nie gehört.“
Warnungen
Wenige Sekunden später. Der Erdboden kommt immer näher, unten blitzen bereits blaue Lichter der wartenden Rettungsmannschaften, in den Kommentaren warnen Fans im Sekundentakt, dass Harry spätestens jetzt die Leine ziehen sollte.
Doch selbst wenn Harry wollte, er könnte gar keinen rettenden Schirm aufspannen, verrät er uns erst jetzt: „Ich hab da hinten nur das da drinnen, das soll ich für meine Spezln jetzt kurz über den Wolken herzeigen.“ Er rollt ein 30 Meter langes Werbeplakat mit dem Slogan „Tirol Tourismus – Gute Laune ist ansteckend“ am Himmel aus, das er statt eines Fallschirms im Rucksack trägt.
10:27 Uhr. Alles ist still. „Du warst a guade Seele“, seufzt der örtliche Totengräber, während er Harry in das Tourismusplakat einrollt und im schwarzen Kombi verstaut. Der Leichnam wird im Familiengrab der Leckners beigesetzt. Alle Männer der stolzen Fallschirmspringer-Dynastie sind abgestürzt, zuletzt Harry Leckner senior im März 2020 in Ischgl.
Todesursache unklar
Mehrere Landespolitiker stehen nervös im Kreis und rätseln über die Todesursache. „Glaubst waren’s lei die Schuach?“, fragt ein Landesrat. „Die kumman jo aus China zu uns eini. Außerdem hat er bestimmt Vorerkrankungen gehabt, er is ned durch den Aufprall, sondern mit dem Aufprall gestorben.“
„Immerhin ist er bei dem gestorben, was er am liebsten gemacht hat: sich selbst und andere in Lebensgefahr bringen, dafür hab ich Respekt.“ Alle nicken. Plötzlich ertönt aus dem Sarg eine wütende Stimme: „Hey! Na oba sicha ned! Wenn man mich hier im Grab einsperrt, sperr ich alles auf!“
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„nicht durch den Aufprall, sondern mit dem Aufprall“, super, ich zerkugel mich vor Lachen
Wenn „Wien einen Rülpser tut“, kommt allemal noch intelligenteres raus, als wenn der Tiroler Wirtschaftsbund-Obmann und Seilbahnpate Franz Hörl den Mund aufmacht. Vor allem haben die Wiener, das war mir bisher nicht so bewusst, viel feinere Umgangsformen.
Das selbe gilt auch für den Tiroler Arbeiterkammerchef, der ist die selbe Kategorie Mensch, wie Hörl.
Isch des eh satirisch gmant?
Warum fällt mir immer wenn ich den Hörl sehe „Schleich di, du Oaschloch“ ein?
Jetzt hat er’s aber den versifften und verkommenen Wienern gezeigt, was ein Tiroler Pfundskerl ist! Oder war. Hast alles richtig g’macht, Harry.
Boa des isch guat!!👌👌😂
Bärig ;-)