Gestern berichtete die Rechercheplattform Dossier, dass die WKStA Finanzminister Gernot Blümel in der Casino-Causa als Beschuldigten führt. In ganz Österreich sorgte die Nachricht für Aufregung. In ganz Österreich? Nein. In ein kleines Büro im Finanzministerium ist die Neuigkeit noch immer nicht vorgedrungen. Denn dort gibt es keinen Laptop.
WIEN – „Na? Wieso schaut ihr heute denn alle so drein? Ist von jemanden die Karriere gestorben?“, lacht Gernot Blümel, als er heute früh das Ministerium betritt und in die fahlen Gesichter seiner Mitarbeiter blickt. Die Woche läuft gut für „Gary“, wie er sich intern gerne nennt, weil er ein lockerer Typ ist. „Österreich ist EU-weite Nummer 1 beim Wirtschaftseinbruch, und wie wir alle wissen, ist alles mit Wirtschaft gut.“
Blümel stellt eine Keksdose auf den Tisch. „Für euch, hab ich selbst gebacken“, lacht er und teilt Linzeraugen aus. „Mhm, die sind verboten gut, besser als die Polizei erlaubt, die Marmelade ist übrigens selbstgemacht mit Marillen aus Krems, da würde ich so gern ein paar Jahre wohnen, Krems, irgendwann zieh ich das durch, das ist in Stein gemeißelt. Ob ich eine Naschkatze bin? Haha, schuldig im Sinne der Anklage! Verhaften Sie mich!“
Ungemach
Was Blümel zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt: Eine blau bemalte RSB-Brieftaube ist bereits unterwegs zu ihm. Im Schnabel: Die Vorladung der Staatsanwaltschaft zum Verhör in der Causa Novomatic. „Der Beschuldigte hat ja bereits auf die Bibel und das Men’s Health Magazin geschworen, dass er keinen Laptop hat und auch keinen Briefkasten, also versuchen wir es am Luftweg.“
Verhörmethode
Am Landesgericht gehen zwei Staatsanwälte schon jetzt ihre Strategie durch: „Wir machen es wie immer bei den Politikern, ganz klassisch, du bist der Good Cop, ich der very Good Cop. Zuerst bringst du ihm die Lachsbrötchen, dann ich den Sekt.“
Die Staatsanwaltschaft ist optimistisch: „Wir glauben, dass er unter der Beweislast schnell gestehen wird, oder noch besser, vielleicht ainedtert er komplett zusammen.“ Denn seit einem Spruch des OGH gilt eine Engagierung von Anwalt Manfred Ainedter als reumütiges Geständnis und Plädoyer für die Höchststrafe.
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Er verblümelt sicher auch den Termin der Anhörung, GANZ sicher. Wahrscheinlich verliert er seine Kalendersteintafel wo alles draufsteht!
„Denn seit einem Spruch des OGH gilt eine Engagierung von Rechtsanwalt Manfred A. als reumütiges Geständnis und Plädoyer für die Höchststrafe.“ Einer der besten Kommentare seit langem!
Der bekommt aufgrund seines jugendlichen Alters maximal 1 Woche Fernsehverbot
Bin gespannt, ob er sich dann an etwas erinnern kann, oder ob er sich wieder türkis blöd stellt.
…, oder ob er sich wieder türkis stellt.
Schöne Formulierung. Verdient mehrfache Upvotes …