Gefährliche Reisen, beklemmende Abgründe, Spannung pur – das verspricht das Fluchttagebuch von Karin Kneissl. In nur 80 Tagen flüchtet die ehemalige Ministerin vor politischer Verfolgung durch viele Länder. Der Tagespresse liegt das Manuskript vor.
24. Februar 2022, Tag 1 – Flucht aus Österreich
Was für ein furchtbarer Tag! Die ukrainischen Nazischergen sind nur noch wenige Hundert Kilometer von Wien entfernt. In Österreich herrscht Pogrom-Stimmung, zwei Twitter-Accounts haben mich kritisiert, ich wurde über Nacht zum politischen Flüchtling. Habe ich denn keine Menschenrechte mehr?
Nur das Nötigste konnte ich einpacken: meinen österreichischen Reisepass, meine 13 russischen Pässe, mein Hochzeitsfoto mit Wladimir, meine engsten Aufsichtsratsmandate. Mit letzter Kraft schleppe ich mich zum Busbahnhof in Erdberg, denn in der Parkgarage daneben steht mein Cayenne. Zittrig tippe ich „Provence“ ins Navi…
Tag 2 – Frankreich
Bonjour, liebes Reisetagebuch! Ich bin gerade in der Provence angekommen. Es ist nicht leicht, ein politischer Flüchtling zu sein. Ich muss hier sehr alten Wein trinken und Käse essen, der schon verschimmelt ist. Genfer Konvention, quo vadis?
Das einzige, was mir Kraft gibt, ist der Gedanke, irgendwann einmal wieder mit Wladimir vereint zu sein. Habe ihn heute 36 Mal angerufen, er hat wohl einen stressigen Tag. Morgen, wenn die dreitägige Spezial-Militäroperation vorbei ist, wird er sicher zurückrufen.
Tag 19 – Libanon
Ich bin in Frankreich nicht mehr sicher. Niederträchtig werde ich in den Medien geradezu hingerichtet, nur weil ich mich von einer Diktatur habe kaufen lassen. Bei Nacht und Nebel hat mich ein Schlepper über das Mittelmeer gebracht. Gegen Mitternacht habe ich gedacht, ich muss sterben, weil Bordkoch Jacques das Filet Mignon nur Medium rare gegrillt hat. Nicht einmal das Fleisch wird für uns Flüchtlinge richtig zubereitet. Da schauen die Medien weg!
Hier, in Beirut, bin ich vorerst sicher, im Libanon herrschen Chaos und Anarchie, genau der richtige Ort für eine Frau jenseits von Gut und Böse. Wladimir antwortete mir bisher nicht auf meine 227 E-Mails. Vielleicht hat er aus Sicherheitsgründen in seinem Bunker im Ural das WLAN abgedreht. Wahrscheinlich hat er keine Zeit, weil er schon eine Torte für meinen Empfang bäckt. Ja, wahrscheinlich…
Tag 25 – Syrien
Nach über drei Wochen Reise bin ich wieder in den Armen eines starken Mannes. Baschar al-Assad, ein guter Freund vom Wladi, wacht über mich. Ich kenne ihn von einem gemeinsamen Abendessen mit Wladi, Gaddafi, Kim Jong-un, Marsalek und Sobotka. Was haben wir gelacht über die Geschichten, die sie zu erzählen hatten. Wir waren so fett, dass der Soberl dann einfach vor die Tür… aber das erzähl ich dir ein anderes Mal.
Meine Bleibe in den Trümmern Aleppos ist zwar bescheiden und die russischen Bombenangriffe auf das Spital zwei Blöcke weiter stören meinen Schlaf. Aber hier werde ich wenigstens nicht von Kritikern und Neidern verfolgt, sondern nur von US-Drohnen.
Tag 35 – Steiermark
Unter großer Gefahr muss ich kurz zurück in die Todeszone EU, ich habe meine 17 Lipizzanerpferde am Gestüt Piber vergessen. Aber liebes Reisetagebuch, heute ist ein guter Tag! Ein junger, fescher Mountain Man hat mir in seiner steirischen Höhle Unterschlupf gewährt. Wir teilen dieselben Werte, er trägt Lederhose und Schnäuztuch, ich fühle mich sicher.
Leider beginnt er, während ich diese Zeilen schreibe, sehr laut zu singen oder zu grunzen. Was ist denn überhaupt ein Hulapalu, wos ghead denn do dazu? Mocht ma beim Hulapalu vielleicht die Augn zu? Viele Fragen, so wenige Antworten.
Tag 49 – Libyen
Die Medien, mein eigener Schatten, die Stimmen in meinem Kopf, alle verfolgen mich! Ich muss wieder raus aus der EU, über das Mittelmeer nach Libyen. Dort gibt es keine Medien, die mich verfolgen könnten. Dort kann ich endlich frei sein.
Auf meiner Reise von einem venezianischen Jachthafen hin zu einem prächtigen, privaten Segelclub in Tunesien sah ich abermals die Propaganda der europäischen Mainstream-Medien widerlegt. Die Reise mit meiner Segeljacht „Albatros III“ verlief trotz regelmäßiger Zusammenstöße mit leeren Schlauchbooten und dahin treibenden Holzflößen problemlos.
Tag 66 – Nordkorea
Liebes Reisetagebuch! Seit gestern bin ich in Pjöngjang. Immerhin bin ich hier sicher vor einer Diktatur, die politische Gegner gnadenlos verfolgt, wie das in Österreich der Fall ist. Ich habe Wladimir seit letzter Woche 426 Mails geschickt, wahrscheinlich will er sich einfach die Zeit nehmen, alle ganz ausführlich zu beantworten, das schätze ich so an ihm.
Heute Abend begleite ich Kim Jong-un zur Hinrichtung seines Onkels, der ihm heimlich ein Snickers gefladert hat, anschließend tanzen wir. Die lokale Presse von pjoe24 ist anwesend. Oh, endlich wieder ausgelassener Spaß! Ich habe meinen Knicks den ganzen Nachmittag vor dem Spiegel perfektioniert.
Tag 80 – Ankunft in Wladiwostok, Russland
Endlich angekommen. Heimat, das ist nicht das Land, in dem man geboren wurde. Heimat, das ist das Land, das dich bezahlt, um das Land zu bescheißen, in dem man geboren wurde. Ich stehe mit meinem Trolley am Bahnhof in Wladiwostok. Gierig sauge ich die russische Luft in meine gecancelten Flüchtlingslungen. So riecht Freiheit!
Ich glaube, da hinten sehe ich ihn schon. Hallo Wladimir, hier bin ich! Ah, ok, das war nur ein Kind, das sehr verbraucht ausschaut. Aber da hinten kommt er wirklich, Wladimiiiiiiiir! Ah, ok, das war nur ein Poster von ihm… Wahrscheinlich überrascht er mich dann im Hotel, ich freu mich schon so!
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Mei, so traurig….
Ich bin auch völlig aufgelöst in Tränen. Da bleibt einem ja wirklich das Lachen im Hals stecken, wenn man so eine tragische Flüchtlingstragödie mitverfolgen muss.
Also welch linkslinker Linksaktivist hat der Kneissl bitte Ihr Tagebuch gfladdert ? Wieso wurde es der Tagespresse übergeben ? Der Artikel geht ja genauestens ins Detail ein, das KANN keiner erfinden, das MUSS echt sein !
Oder es ist so, wie damals mit den Hitler Tagesbüchern.
Ach auf sowas fallen doch nur Systemmedien wie Stern rein … niemals nie aber die so kompetenten Wahrheitsjournalisten von Pjoe24. Die berichten nicht über Wahrheit, die MACHEN Wahrheit !
Und es geht nicht um Qualität sondern um Quantität der Berichte. Sie müssen nicht wahr sein, aber wenn man sie 7/24 wiederholt, haben sie früher oder später ihre Wirkung, selbst bei anfänglichen Zweiflern
Pjoe24 – heißer Scheiß!
Dort gibts nur die wahrste Wahrheit, so wie bei OE24 …
Genial.
Wunderschön!
Was sind das für Menschen, die so eine rechtschaffende, anständige und geradliniege Frau derart quer über den Globus hetzen? Schrecklich.
Natürlich die Linkslinke Jagtgesellschaft über die sich unser brauner Rand seit Jahren bereits beschwert ?
Gott sei Dank könnte unsereiner/m das nicht passieren. Im Gegensatz zu rechtsexremen Mobs, die Kneissl et al in Schutz nehmen, sind wir durch – hmmm – den Rechtsstaat geschützt. Noch.
Haben wir zumindest bis jetzt geglaubt. Bald wird sich das hier und in Russia Today als Satire wiederfinden.
Nicht Wladiwostok, sondern Wladi, wo steckst?
Hmmmm klingt lustig, aber: (schulmäßig, passend) Was will uns der Autor damit sagen?