Seit Tagen ist Treibstoff in Großbritannien Mangelware. Auch der Geheimagent ihrer Majestät ist davon betroffen. Doch James Bond wäre nicht James Bond, hätte er nicht auch eine Lösung parat. Agent 007 setzt nun auch auf Tempo 7: Er fährt Sarit.
LONDON – Lächelnd quält sich James Bond minutenlang in seinen neuen Dienstwagen. Immer wieder bleibt er mit seinen bulligen Schultern stecken, drei MI6-Mitarbeiter drücken ihn schließlich durch die Tür. Bond winkt durch das Fenster und bleibt dabei mit seinem Bizeps stecken. Dann startet er seinen orangen Sarit, der Motor miaut und er rast mit 25 km/h davon in die Nacht.
Q
Zwei Stunden davor. Frank „Q“ Stronach führt den besten britischen Geheimagenten durch einen neonlichtdurchfluteten Gang in die MI6-Garage. „Niemand kennt sich so gut mit Berufskillern aus wie ich, nicht“, lächelt Frank. „Also kennen Sie sich mit Berufskillern aus, oder nicht“, hakt Bond nach.
„Du musst lernen, wie man richtig zuhört, nicht. Ich habe gesagt, ich kenne mich aus, nicht. Und wenn du so frech bist, dann wirst du dich bald nicht mehr auskennen, nicht.“ Stronach ballt seine Faust. Bond weicht zurück. „Der redet wie Yoda, bin ich im falschen Film?“
Stronach startet den Motor. Bond lächelt mitleidig. Stronach überreicht ihm den Schlüssel. „Ich will eine Bewegung in Bewegung bringen, deshalb bring ich dich jetzt in Bewegung, nicht. Verstehst du mich, James?“ „Nicht“, antwortet Bond. Stronach lächelt zufrieden.
Spritztour
007 würgt seinen Sarit neben dem Trafalgar Square ab. Fußgängerzone. Bond schultert den Sarit und trägt ihn lässig über die Schultern geworfen weiter. Er wirkt mit seinem neuen Gefährt leicht genervt, ein Bond-Girl ist weit und breit nicht in Sicht. Zwei Jugendliche auf E-Scootern filmen ihn lachend mit ihren iPhones.
Eine attraktive Frau in rotem Valentinokleid geht an Bond vorbei. Er hupt sie mit seiner „I am from Austria“-Hupe an. Sie bekommt einen Lachkrampf. Ein russischer Bösewicht bleibt stehen und lacht auf Russisch: „Chachacha! Was ist das, Mister Bond? Haben Sie Rollator von Oma gestohlen? Chachacha!“ Mit pulsierender Halsschlagader startet Bond seinen Sarit und braust davon. Ein Kind auf einem Dreirad überholt ihn.
Schließlich scheint Bond doch noch Erfolg bei der Damenwelt zu haben: „Griaß di, cooles Auto, i hab den Frank damals a gewählt, jetzt bin i bei der MFG aktiv.“ Eine 45-jährige Schärdinger Biologielehrerin in Desigual-Jacke und mit aufgenähtem „Ungeimpft“-Judenstern versucht, sich in den Wagen zu quetschen. „Ka Sorge, des is ka Huasten, des is a Allergie auf Medien“, röchelt sie. Bond steigt aus und läuft einfach davon. Er hat Tränen in den Augen.
Neues Drehbuch
Spannende Verfolgungsjagden sind im neuen 007-Streifen leider Mangelware. „Der Sarit muss alle 400 Meter aufgeladen werden, das dauert dann so circa 80 Minuten, dann ist der Film halt auch schon wieder vorbei. Immerhin wird dadurch die männliche Omnipotenz des Helden subversiv gebrochen“, erklärt Drehbuchautorin Phoebe Waller-Bridge, die den Film so aktuell und realistisch wie möglich schreiben wollte – sie erlitt während der Stoffentwicklung vier Burnouts.
Umstrittenes Highlight des Filmes: Erstmals in der Geschichte von James Bond stirbt dieser am Ende. „In der letzten Szene fährt der Sarit über einen Kanaldeckel und stürzt dann leider zwischen den Spalten hinab. Pech.“
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Der Frank ist ja eine arge Konkurrenz für die TP. Also bitte nicht nachlassen ihr Lieben 😆😅🤣😂
Ist der Frank mittlerweile net alt genug das er selbst zu Sprit wird ?
89 Lenze bitte sehr, zu jung… und Frühlingsgefühle mit dem orangen Strassenerhaltungsdienst-Geniestreich
Genial,nicht?
Dachte, ich hätte schon alles einmal gelesen, nicht aber das, nicht!
Für so einen Grottn würd ich keinen (Money)Penny ausgeben.