Erneut herrscht Aufregung rund um den Sommerhit des Jahres. Die sexistischen Lyrics von „Layla“ dröhnten gestern Abend durch den Wiener Stephansdom. Diesmal waren allerdings keine Hacker für die ungewöhnliche Soundkulisse verantwortlich. Dompfarrer Toni Faber spielte seinen Lieblingssong freiwillig statt dem Vater Unser ab – tosender Applaus!
WIEN – 80-jährige Hofratswitwen knien andächtig zum Gebet nieder. Eine Touristengruppe fotografiert ehrfürchtig die Heiligenstatuen. Dompfarrer Toni Faber schleppt sich verkatert vom Bermudadreieck die Stiegen hoch. Es ist ein ganz normaler Mittwoch im Stephansdom. Plötzlich wird die sakrale Stille von einem scheppernden Bass zerrissen – aus den Boxen dröhnt „Layla, Layla, Layla.“ Die Betenden heben irritiert die Köpfe.
Faber grinst von der Kanzel herunter. „Gott hat mich zur Erde entsandt, um die Kirche zu modernisieren, sexy zu machen, unsere Schäfchen ein wenig aufzuganseln. Amen und ausse mit de Tepf, hahaha! LalalalalalaLayla!“ Er dreht die für den Stephansdom maßgefertigte 20.000-Watt-Kirchenanlage des Herstellers Teufel auf Anschlag. Die mittelalterlichen Glasfenster der Kirche erzittern vor Erregung.
Alle Anwesenden glauben an einen erneuten Angriff auf die kirchliche IT, wie bereits im Mai, als Hacker die Kontrolle über die Pummerin-Glocke übernahmen. Doch Dompfarrer und Hobby-Musiker (DJ Fabulous) Toni Faber hält lächelnd sein iPhone hoch und zeigt uns sein Spotify. „In Warteschleife hinzufügen, und auf Endlosschleife, let’s gooooooooo!“
Ein älteres deutsches Ehepaar zeigt sich verdutzt. Der Mann erklärt: „Ja natürlich, der Text ist sexistisch und frauenfeindlich. Aber mir gefällt es trotzdem nicht.“ Anders aber fällt die Reaktion des deutschen Touristen Hans-Uwe-Jochenhorst (47) aus. „Ballermann-Feeling mitten in Wien“, freut er sich und ext oberkörperfrei, gemeinsam mit drei Tauben, einen Kübel Sangria. Dann gießt Toni Faber ihm noch Messwein nach. „Geht auf’s Haus Gottes. Ex oder nie wieder Sex, haha!“
Synergien bündeln
Frauenfeindliche Texte in der Katholischen Kirche? Wie ist das möglich? „Endlich wächst zusammen, was zusammen gehört“, erklärt Messdiener Ingo Haginger (48, ledig, 4chan-username incel_ingo, Autor des noch unveröffentlichten 1500-seitigen Manifests „Ingos Volkstribunal – Ich bin eurer jüngstes Gericht“).
Er darf heute sogar eine Fürbitte lesen, auf diesen Moment hat er sich seit 42 jahren vorbereitet. „Lieber Gott, nimm die vielen ermordeten abgetriebenen Embryos bitte nicht in dein Reich auf. Sie sollen gemeinsam mit ihren Müttern schmoren in der Hölle für immer, danke.“ Die Menge nickt. „Wir bitten dich, erhöre uns.“
„Schöne Botschaft“
Faber jedenfalls freut sich über die positive Resonanz. „Im Song Layla geht es wie auch in der katholischen Kirche um eine Sache: zusammen kommen. Das ist eine schöne Botschaft. Wie im Puff auch ist Gottes Liebe käuflich, zahlen Sie eigentlich Kirchenbeitra-“ Faber wird vom Bass übertönt, Messdiener Ingo hat den Song wieder aufgedreht. Faber kann sich nicht mehr beherrschen, reißt sich sein Messgewand vom Leib Christi, wie er ihn nennt, setzt sich seinen Bierkönig-Mallorca-Trinkhelm auf und grölt mit: „Er hat ’n Puff und seine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler!“
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Super PR-Aktion, so kommen die auch die Zweifler wieder in die Kirche. Demnächst werden die Beichtstühle zu bestimmten Zeiten als Separee zweckentfremdet und statt Hostien gibt es Schweinsbraten. Ein Riesenvorteil gegenüber anderen Religionen. Und die Kirchensteuer kann man auch in Bitcoins bezahlen. Prost statt Halleluja
Wie’s schon Alkbottle besungen hat …
Drinnen ist die Hölle los des Wortes wahrer Sinn
I nimm mir vor, I schleich mi erst, wann I voll b’soffn bin
De Maria is ka Jungfrau mehr, da Josef tut nur speibn
der Teifl lacht und mant es müsst’s für immer doda bleim
Sex, Sangria und Rock’n Roll
So werden die Kirchen wieder voll.
„Wie im Puff auch ist Gottes Liebe käuflich, zahlen Sie eigentlich Kirchenbeitra-“
Bahahahaha 🤣🤣
Gott ist allwissend und allmächtig – nur mit geld kann er nicht umgehen und braucht standing mehr
george carlin
DJ Fabulous … Made my day. 😎
Mir fällt da ein alter Alkbottle-Klassiker ein … 100.000 Engel …