Aber nur mit Sturmgewehr: US-Höchstgericht erlaubt Abtreibungen nach der Geburt

Das US-Höchstgericht lässt mit einem brisanten Urteil aufhorchen. Das Recht auf Abtreibungen gilt ab sofort nur mehr nach der Geburt, und auch nur dann, wenn diese mit einem Sturmgewehr in einem Klassenzimmer durchgeführt wird. Ein weiterer Sieg für die Republikaner.

WASHINGTON, D.C. – „Das ist sie“, lächelt Höchstrichter Brett Kavanaugh stolz und hält die Abtreibungspille aus Blei in die Kameras. „Kaliber 5.56 x 45 mm, das kleine Ding treibt bis zu 30 Kinder pro Minute ab“, erklärt er, streift sich medizinische Handschuhe über und legt die Pille in ein AR-15-Sturmgewehr ein.

Liberaler als Europa

„Ein Klassenzimmer ist der einzige Ort, an dem Kinder abgetrieben werden dürfen, sogar noch bis zum 18. Lebensjahr. Wir in den USA sind da deutlich liberaler als die Europäer“, erklärt Richterin Amy Coney Barrett stolz. „Frauen haben bei uns mit diesem Urteil schon fast so viele Rechte wie Sturmgewehre. America, fuck yeah!“

Sie wickelt Speck um ihr Sturmgewehr und schießt damit so lange in die Luft, bis er knusprig gebraten ist. „Kinder, Frühstück ist fertig, es gibt Machine-Gun Bacon nach einem Rezept von Ted Cruz. USA, USA, USA!“ Ihre Kinder laufen herbei und essen den Speck direkt vom Sturmgewehr, das Joe McJohn heißt und mit dem Barrett seit 2011 glücklich verheiratet ist.

Einschränkungen

Doch nicht jeder darf eine Abtreibung durchführen. Zugelassen sind nur weiße, christliche Männer, sogenannte einsame Wölfe mit psychischen Problemen wie Schizophrenie oder einer Faszination für NASCAR. „Sicherheit geht vor. Bei dunkelhäutigen Personen würde es sich ja um Bandenkriminalität handeln, bei Muslimen um Terrorismus. Das ist absolut illegal“, urteilt das Gericht. 

Jubel bei NGO

Aus der Zentrale der philanthropischen NGO „National Rifle Association“ dröhnt frenetischer Jubel. AktivistInnen für Lebend-Abtreibungen fallen sich mit feuchten Augen in die Arme. Der jahrelange Kampf hat sich gelohnt. NRA-CEO Wayne LaPierre reißt die Hände in die Luft. Allerdings nicht jubelnd, sondern verängstigt – seine zweijährige Tochter Wayne LaPierre Jr. steht vor ihm und bedroht ihn mit einem Sturmgewehr. 

Die neue Rechtslage erhöhe laut NRA-Website die Sicherheit für alle Betroffenen, die ihre Kinder nach der Geburt abtreiben wollen. „Bisher mussten sie die hochriskante Reise nach El Salvador antreten, ihr Kind in eine US-High-School schicken oder ihm einfach ein paar Ferrero Kinder-Überraschungseier schenken.“ 

Doch ein Recht auf Abtreibungen vor der Geburt ist nicht in Sicht. Hier droht sogar eine Verschärfung von Embryos auf Spermien: Masturbation könnte laut Experten in wenigen Jahren nur mehr in New York erlaubt sein.