Zwei Seiten lang: Historiker veröffentlichen umfassendes Buch über Widerstand Österreichs 1938


Ein Mann hält ein gefaltenes Blatt Papier.
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Lange galt der Widerstand gegen den Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland als blinder Fleck in der Geschichte. Nun hat ein Team aus Historikerinnen und Historikern den Widerstand lückenlos und umfassend in einem Buch aufgearbeitet. Das zweiseitige Werk ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.

WIEN – „Diese Recherchen haben uns dutzende Minuten gekostet“, erklärt Professor Andreas Lecaks vom Institut für Geschichte, der braungebrannt und tiefenentspannt im Arkadenhof der Uni Wien an seinem Affogato nippt. Die Forschungsarbeiten waren extrem schnell beendet, da viele Gemeinden in Österreich ohnehin kein Interesse zeigten, „diese dunklen Flecken ihrer Geschichte aufzuarbeiten“, heißt es.


  1. Ich denke, dass es in Österreich mehr Straßennamen mit NS-belasteten Personen gibt als mit Opfern und Widerstandskämpfern.
    Das Beispiel Salzburg zeigt es:
    566 Straßen und Plätze (49 %) sind nach Einzelpersonen benannt.
    201 Personen, nach denen Benennungen erfolgt sind, haben in der NS-Zeit gelebt, 37 davon sind zwischen 13. 3. 1938 und 8. 5. 1945 verstorben.
    44 Personen waren nachweislich Mitglieder der NSDAP. Bei 36 davon konnten bisher Mitgliedsnummer und Beitrittsdatum eruiert werden.
    6 Personen waren Parteianwärter.
    16 Personen waren keine Parteimitglieder, ihre (unterschiedlich stark ausgeprägten) Verstrickungen in das NS-System sind jedoch bekannt.
    https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/
    In Graz scheint das ähnlich zu sein😉

    1. Das mit der NSDAP Mitgliedschaft ist halt auch so eine Sache. Mein Großvater – der absolut kein Nazi war – ist der NSDAP beigetreten um nicht an die Front zu müssen. Nachdem er schon im 1. Weltkrieg Soldat war, hatte er keine Lust auf Wiederholung

  2. Robert Bernardis spielte eine entscheidende Rolle bei der Planung des Attentats auf Hitler in der „Wolfsschanze“ und der Ausführung von „Operation Walküre“ in Berlin.
    Postume Anerkennung erfuhr Robert Bernardis in Österreich erst spät. 1985 wurde eine Gedenktafel im Jakob-Kern-Haus der Militärpfarre Wien errichtet. 1994 setzte General Hubertus Trauttenberg gemeinsam mit dem Linzer Bürgermeister Franz Dobusch eine Straßenbenennung nach Bernardis in Linz durch. In Hannover gibt es schon seit 1985 eine „Bernardis-Straße“.
    Danach sollte es noch einmal fast zehn Jahre dauern, bis auch das Verteidigungsministerium entsprechend reagierte und ihm zu Ehren am 11. Oktober 2004 in der Heeresunteroffiziersakademie in Enns ein Denkmal enthüllt wurde.
    Erst 2018!!! wurde der Widerstandskämpfer durch Bundespräsident Alexander van der Bellen rechtlich rehabilitiert.😪
    2019 wurde dann endlich die Rossauer Kaserne in Wien, wo er selbst gedient hatte, nach ihm benannt.

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