Nach dem Ausstieg von NEOS und ÖVP schienen die Koalitionsgespräche kurzzeitig vor dem Aus. Doch nun beschließt die SPÖ, die Verhandlungen vorerst mit sich selbst weiterzuführen. Schwierige, womöglich monatelange Sondierungen stehen bevor.
WIEN – Jetzt geht es Schlag auf Schlag. „Wir bleiben gesprächsbereit“, betont SPÖ-Chef Andreas Babler in einer eilig einberufenen Pressekonferenz heute Vormittag. „Natürlich ist es ungewöhnlich, eine Regierung mit sich selbst zu bilden. Aber in Zeiten wie diesen braucht es mutige Lösungen. Ich stehe für eine Koalition mit mir selbst zur Verfügung.“ Dieses Vorgehen würde auch eine Abstimmung zwischen Kanzler und Vizekanzler erleichtern, so Babler weiter.
Man könnte versuchen, das Kunststück von Wolfgang Schüssel nachzumachen: als drittstärkste Partei mit den Blaunen koalieren und trotzdem den Kanzler zu stellen. Das wäre sicher sozial verträglicher als die nun unvermeidliche Variante schwarz-blaun.
„Ich kenne die Tricks meines Gegenübers sehr genau.“
Das Gegenüber sind Doskozil, Lercher und andere Genossen und Genossinen.