„Wien darf nicht Planet 456XR-T werden“: Waldhäusl für Abschuss aller UFOs


Waldhäusl steht mit Schrotflinte im Wald
Helmut Fohringer / APA / picturedesk.com, Gerd Eichmann (M)

Immer mehr Länder entdecken plötzlich unbekannte Flugobjekte in ihrem Luftraum – sehr zur Sorge von FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Er befürchtet, eine Alienlandung könnte Wien nachhaltig verändern und fordert daher vehement den Abschuss aller unidentifizierbaren Flugkörper.

PFAFFENSCHLAG – Waldhäusl presst seinen Zeigefinger auf die Lippen und flüstert: „Pscht, ich glaub, sie sind da.“ Mit zitternden Händen legt er seine Schrotflinte an und zielt auf den pechschwarzen Nachthimmel über seinem Hochsitz im Wald.

Neben ihm liegen bereits drei geschossene Fasane, sieben erlegte Eichhörnchen und ein lebloser Wiener Parteifreund – doch heute hat Waldhäusl noch etwas anderes im Visier. „Die UFOs, die was vom ausländischen Weltall da oben reinkommen wollen runter auf unseren schönen Planet namens Österreich.“

Erst schießen

Der hemdsärmelige Politiker sieht die unbekannten Flugobjekte als Bedrohung: „Im Zweifel lieber abschießen. Das könnte ja ein Ballon aus Chinesien sein oder Aliens vom Weltall, die was unsere Traditionen verdrängen, oder auch ein Flugzeug mit Flüchtlingen aus Syrien, oder ein Flugzeug mit Flüchtlingen aus Afghanistan, oder ein Flugzeug mit Schulklassen aus dem Ausland die was nach Wien wollen.“ Waldhäusl hat laut eigenen Angaben Insidertipps bekommen und deutet auf eine DVD von „Das fliegende Klassenzimmer“. 

Aliens schockiert

Doch wie sieht man die Situation auf dem Planet 456XR-T? „Wir kommen in Frieden, aber wir kommen sicher nicht ins Waldviertel, wir sind ja nicht verrückt und fliegen freiwillig in ein schwarzes Loch, das jegliches Leben abtötet“, erklärt ein Alien der Tagespresse. Durch ein Teleskop beobachtet er Waldhäusl, dann dreht er sich zu einer Alien-Forscherin. „Bitte notieren: auf der Erde ist Leben möglich, aber offenbar nur Einzeller.“

Wissenschaft gibt ihm recht

Waldhäusl kneift die Augen zusammen. „Ich hab gestern einen Wissenschaftler im sprechenden Kasterl mit die vielen Farben die sich bewegen tun (TV, Anm.) gesehen, der hat behauptet, das  Leben auf unserem Planeten ist möglicherweise außerirdischen Ursprungs. Da hammas: Ohne Zuwanderung von den Aliens wäre unsere Erde also noch immer ein wunderschöner, sicherer, kahler Fels ganz ohne Verbrechen und Asylbetrug.“

Heimweg

Es ist vier Uhr früh, Waldhäusl nippt frierend an seiner Thermoskanne, um warm zu bleiben, hat er sich in seinen Rum heute auch einen Schuss Tee gegossen. Er hat immer noch kein UFO abgeschossen.

Er beißt in ein Eichhörnchen, packt seine Sachen zusammen und geht nach Hause. Die Kellergasse entlang, wo mehrere Reichsbürgerfamilien ihre Kinder im Keller verstecken. Er geht an der Kirche vorbei, vor der weinende Ministranten sich ihre Hosen wieder schließen, und passiert unterwegs den Tatort eines Femizids. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses romantische Idyll niemals von Außerirdischen bedroht wird.

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  • Ich wünscht ich könnt die Satire erkennen ? Leider wieder mal nur ein knallharter Tatsachenbericht… obs jetzt Aliens oder Afghanen oder Amerikaner oder Afrikaner sind ist doch so einem Häusl im Wald komplett egal.

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