Die „Post von…“–Kolumne muss immer von einem deformierten Riesenschwanz verfasst werden – so steht es im Redaktionsstatut der Kronen Zeitung. Jetzt gelang dem Boulevardblatt die Verpflichtung des Schönbrunner Titanenwurz. Die Pflanze, die aussieht wie ein Penis nach einem Flugzeugabsturz, und die den ganzen Tag Gestank verbreitet, ist der ideale Ersatz für Jeannée. Die „Edelfeder“ kann nun endlich in den Ruhestand gehen.
WIEN – Der Titanenwurz steht vor dem Krone-Hochhaus in der Muthgasse, das wie ein grotesker, grauer Penis in den blauen Himmel ragt. „Kronen Zeitung“ prangt auf der knallroten Eichel. Heute ist es endlich soweit – er beerbt Jeannée als Kolumnist, Hausmeister und Hassposter. Breitbeinig marschiert der Titanenwurz ins Gebäude.
„Wer alt genug zum Stinken ist, ist auch alt genug für meine Kolumne„, lacht Jeannée bei der feierlichen Übergabe des Büros, direkt im Keller zwischen Ratten, Rattengift und Schimmel, wo sich Jeannée seit Jahren seine Inspiration holt. „Hier entstanden meine Meisterwerke wie zum Beispiel die Texte ‚Haider: Der grüne Mossad war’s!‘, ‚Wahlrecht, faire Bezahlung, nicht ermordet werden: Was wollen Frauen noch alles?‘ und ‚Sebastian, ich will ein Kind von dir!'“
Ambitioniertes Ziel
Wie auch der Krone-Starkolumnist will sich der Titanenwurz in seiner Kolumne kein Blatt vor den Mund nehmen. „Mein Ziel ist es, die gleichen heftigen Reaktionen wie mein Vorgänger zu provozieren“, erklärt Willi, dessen Geruch an einen Kuhkadaver erinnert, der 14 Tage lang in der Sonne gelegen ist. Mehrere KollegInnen übergeben sich auf ihre Schreibtische. „Na bitte, scheint zu funktionieren!“, lächelt er und schenkt sich das erste Glas Inländer-Substral 80% des Tages ein.
Doch wie geht es dem originalen unförmigen Penis, der Gestank verbreitet, jetzt in seiner Pension? Wir fragen nach bei Jeannée, finden diesen beim Feiern gemeinsam an einem Heurigentisch mit Ex-Kollegen, unter dem Jeannée liegt.
„Rülps, rülps, rülpsi, rülps“, lächelt die reaktionäre Edelfeder, die auch im Ruhestand nicht altersmilde wird. „Rülps, Holocaust? Rülpsi, rülpsi, Putin! Putin? Putin! GrünInnen! Jugendliche, rülps, erschießen! Sieg, rülps, Heil!“ Jeannée ist eine Stimme der Vernunft, die in der österreichischen Medienlandschaft fehlen wird.
Neue Hoffnung
Vier Uhr Früh. Jeannée stolpert aus dem Heurigen, lallend hält er ein Taxi auf. „Zum Küniglberg, aber dalli“, schreit er den Fahrer an. Jeannée hat einen Plan, er will es noch einmal wissen und hat sich für das Casting der ORF-Show „Die große Chance“ als „erster, sprechender Beidl“ beworben. „Diesmal klappt’s, das weiß ich“, sagt Jeannée, spielt nervös mit seinem Schlüsselbund und nippt an einer Flasche WC-Reiniger, die er aus dem Heurigen gestohlen hat.
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Wer schon einmal mit dem Krone-Postler in einem Raum war, der versteht, warum den TPlern so etwas Grausliches einfällt.
Ich hab es schon einmal probiert, ohne Vorwarnung. Mit einem gewissen Haider, auch aus OÖ.
Aber ich muss gestehen, dass ich schon zuvor Probleme mit meinem Magen gehabt habe.
…einfach große Klasse…der Wurz
Karrierechance BP-Kandidat der Blauen!
Erfüllt alle Kriterien der Blauen. Schaut nichts gleich, kann nichts und stinkt nur herum.
Ich überleg grad, wie man etwa auf so eine Assoziation kommt. Ich lach mich halb tot
danke duliawahimme 😉
Den haben wir bereits!
Aha, wer denn? Sag an!
Jeannée soll zu Starmania gehen, da schaut eh keiner zu
…oder in den Dschungel!
80% Inländer-Substral – Jeanée kurz erklärt …