Um Wähler zurückzugewinnen: ÖVP kauft goldenes Abschiebe-Flugzeug

Es ist rätselhaft: Trotz bürgernaher, fast korruptionsfreier Politik mit Weitblick laufen der ÖVP die Wählerschaft in Richtung FPÖ davon. Nicht einmal ein bodenständiges goldenes Klavier hilft in den Umfragen. Um die Trendwende zu schaffen, hat die gebeutelte Partei nun nachgelegt und ein goldenes Abschiebe-Flugzeug gekauft.

SCHWECHAT – 3:45 Uhr, Karl Nehammer trifft am Flughafen ein. Der Kanzler wankt aus der Beifahrertür eines Polizeiautos und öffnet einladend die Flugzeugkabine. Passagier um Passagier zwängt sich an ihm vorbei, immer wieder klopft er ihnen aufmunternd-amikal auf die Schulter. Es sind Abschiebungen mit Herz.

„Die Hanni wird so stolz auf mich sein“, freut er sich. Sein breites, perlweißes Lächeln blendet den Pilot einer Passagiermaschine, die kurz darauf  abstürzt.

„Alle Passagiere mit ausländischem Pass bitte zu Gate B39, wiederhole B39, B wie Baba und foi ned, haha“, lallt Nehammer ins Mikrofon, seine Stimme hallt gespenstisch durch den Flughafen. Der Kanzler hat extra einen wichtigen Abendtermin beim Texingtaler Heurigen „Engelberts Buschenschank“ unterbrochen, um das goldene Flugzeug persönlich einzuweihen. 

Unter Druck

Die ÖVP steht derzeit unter Druck. Die FPÖ zieht davon, sogar die ehemalige Sozialdemokratische Partei, die inzwischen nur noch nebenbei von einer geringfügig beschäftigten Ärztin aus dem Home Office in St. Tropez hobbymäßig betrieben wird, liegt vor ihnen.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zeigt sich selbstkritisch: „Uns steht die Scheiße bis zum Hals. Mir persönlich sogar noch ein bissl höher… aber das ist ein anderes Thema. Ja, es ist auch meine Schuld, dass es soweit kommen musste. Das goldene Klavier hätte niemals an die Öffentlichkeit ins Parlament kommen dürfen, der Lieferant hat sich vertan, ich wollt es bei mir daheim in den Musiziersalon stellen.“

Hemdsärmeliger Kanzler

4:06 Uhr, noch 14 Minuten bis zum Abflug. Die letzten Passagiere werden von Nehammer persönlich in den goldenen Flieger gezerrt. Aggressiv bellende Hunde der WEGA bedrohen Kinder, die mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurden. Kinderabschiebungen zu Weihnachten, da lacht das FPÖ-WählerInnen Herz, damit kann Nehammer sicher punkten.

Er lächelt, so sieht vorbildliche Polizeiarbeit aus. „Jetzt muss ich nur noch optisch dem Kickl ähnlicher werden“, murmelt er. Dann hat er eine Idee. „Next Stop Peking“, brüllt er den Piloten an. In China will sich der Kanzler einer Beinkorrektur unterziehen. „50 Zentimeter müssen weg, dann bin ich mit dem Herbert endlich auf Augenhöhe“, lächelt Nehammer und streichelt zum letzten Mal seine Schienbeine.

Verdiente Pause

Sobald er zurück ist, will er außerdem den Advent auf Gut Aiderbichl ausklingen lassen. „Also ich bin jetzt nicht der Charity-Charly oder so. Ich leg mich nur ein paar Tage zu den Pferden in den Stall, ich brauch auch so Pferdewürmer, damit mir der Tierarzt Ivermectin verschreibt.“

Prognosen zufolge brächte das 0,3% in der Zielgruppe der rechtsradikalen alkoholkranken IT-Techniker aus Wels, die heimlich im Hobbykeller den Hitlergruß machen, an ihrem 1500-seitigen Amoklauf-Manifest arbeiten und die glauben, George Soros steuert das ferngesteuerte Auto ihrer Kinder, damit es genau einen Tag nachdem die Garantie abgelaufen ist, kaputt wird.

Nehammer ist siegessicher: „Nur mit solchen bodenständigen, ganz normalen Wählern steht der ÖVP eine glorreiche Zukunft bevor.“