Endlich ist Rettung für das marode Hochschulbudget in Sicht. Zuerst stellte sich Minister Martin Polaschek quer, doch nun verspricht die Regierung rasche Hilfe für die österreichischen Universitäten. Sodexo-Gutscheine sollen die Hochschulen vor der Zahlungsunfähigkeit bewahren.
WIEN – Die Schlange vor dem Postamt in Wien-Neubau reicht bis hinaus auf die Straße. Sebastian Schütze, Rektor der Uni Wien, reckt ungeduldig den Kopf hervor, seit Minuten geht nichts mehr weiter. Mit seinen Fingern umklammert er den RSb-Brief, den er heute im Briefkasten fand.
„Eigentlich müsste das Bildungsministerium unsere Kontonummer kennen, die haben uns doch vor ein paar Jahrzehnten mal was überwiesen“, beschwert er sich. Gelangweilt schaut er sich im Postamt um, blättert in einem verstaubten Jamie-Oliver-Kochbuch, studiert die Nährwerte einer Packung Tic-Tac und kauft sich fünf Rubbellose. „Vielleicht klappt’s ja damit“, seufzt er. Am Schalter angekommen, wird er nach stundenlangem Warten abgewiesen; sein Studentenausweis ist abgelaufen.
Gemischte Reaktionen
Bei der TU Wien, die am Postamt mehr Glück hatte, zeigt man sich zufrieden: „Wir haben jetzt drei Millionen in Sodexo bekommen, damit können wir genug Cola und Mentos kaufen, das Chemiestudium ist also gesichert“, erklärt Professor Alexander Hitzinger zufrieden und macht auf seinem Regal Platz für einen Nobelpreis. „Das wird im Bereich der Mentologie große Fortschritte bringen.“
Auch das Biologie-Studium ist durchfinanziert: „Was da für Unmengen an Geld im Korruptionssumpf versickert, mit diesen ganzen Corona-Hilfen und Inflationsbonus, da brauch ich keine Exkursion mehr in die Lobau machen, um ein Morastgebiet zu studieren.“
WU unzufrieden
Unglücklich zeigt sich jeodch die WU. „Das deckt nicht einmal unsere Bitcoin-Verluste seit gestern, und diese Gutscheine gelten ja nur in sogenannten Sozialmärkten für Obdachlose, dem Hofer, Spar oder Billa Plus. Der Fabios nimmt die nicht“, berichtet Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger.
„Außerdem haben wir gerade eine 40 Meter hohe Didi-Mateschitz-Statue bestellt, die zwischen dem Nestlé-Sustainability-Department, dem Dr.-Markus-Braun-FinTech-Lab und dem Commerzialbank-Mattersburg-Finance-Center stehen wird, allein die kostet 300 Millionen Cardanos.“
Lange hatte man in der Regierung diskutiert, wie man den Universitäten möglichst schnell und unbürokratisch helfen könne. „Wir ham da zuerst an Billa Rabattmarkerl, Dogecoin-Airdrops oder Veganista Stempelkarten gedacht“, erklärt Polaschek und leckt an seinem veganen Popcorn-Grünkohl-Eichelkas-Eis. „Die… Unitivers… Unsittever… wie heißt das? Wurscht, die Brillenschlangen-Bücherwürmer-Fraktion halt, die ist jetzt jedenfalls ausfinanziert für die nächsten Minuten. Und jetzt gusch!“
„Kleiner Fehler“
Wie sich nun herausstellt, gehen von den 48 Millionen in Sodexo-Gutscheinen allerdings nur acht Millionen an die Unis. „Leider ist uns da ein kleiner Fehler unterlaufen“, gesteht ÖVP-Kanzler Karl Nehammer. „Die restlichen 40 Millionen sind zweckgewidmet. Sie gelten aber auch für eine sehr wichtige Ausbildung“, lächelt Nehammer und zeigt auf einen Folder des „Weinsommelier-Kurses“ für ÖVP-Mitglieder am „Weingut Schelling“.
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„Polaschek und leckt an seinem veganen Popcorn-Grünkohl-Eichelkas-Eis“ ….hmm…heißt der nicht Colaschreck?
…oder Colaschleck?
Weder noch: der Polaschek – na das IST der Nordenthal (so Quasi halt…)
„Mentologie“ Danke für die Wortschöpfung! Ihr seid einfach Spitze. (Abgesehen vom restlichen Artikel) Mein Beileid.
„300 Millionen Cardanos.“ Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Ich lach mich wieder einmal tot.
Kennt jemand das Rezept für das Eichelkas-Eis, wie wird dieses hergestellt?
Ich habe so ein Rezept, aber es muss wohl das falsche sein, da nicht vegan.
sag an
man darf hier nicht frendenfeindlich werden. Polak heißt aus Polen (oder vom Nordpol) zu sein. Die Verkleinerungssilbe „schek“ bedeutet simpel „bist hoit nu a Gschrop.“ und weist darauf hin, dass Du hiemit noch nicht weißt, wovon Du sprichst.
Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin das Neumännchen (aus dem Tschechischen übersetzt).
Nováček?
Ist es fremdenfeindlich, wenn man „Sobotka“ als „Ungustl“ übersetzt?
Bedeutet Sobotka nicht Heisl oder Beidl?
Gschissener ist möglicherweise eine akkurate Übersetzung ?