Die ÖBB haben heute Grund zum Feiern: Erstmals in der Geschichte der Bundesbahnen ist heute kein einziger Zug verspätet. Nicht ein Zug erreichte seinen Zielbahnhof auch nur eine Minute später als erwartet. Vorstandschef Andreas Matthä zeigt sich voll und ganz zufrieden.
WIEN – 11:32 Uhr, Bahnsteig Tulln an der Donau. ÖBB-Chef Andreas Matthä blickt auf seine Rolex Submariner, dann auf die Scotty-App auf seinem iPhone 14 Pro Max und anschließend die Gleise mit seinem Elfenbeinfernglas entlang. „Ja, auf die Sekunde genau kein Zug, wie nach Fahrplan“, gluckst er zufrieden.
Bis jetzt ist der ÖBB ein perfekter Tag gelungen: 0 Minuten Verspätung, 0 Personen aus überfüllten Zügen geworfen, 0 Beschwerden über ausgefallenes WLAN – der sogenannte Eisenbahner-Hattrick. Nicht umsonst gilt Bahnchef Matthä in der Branche längst als „Haaland der Bahn-CEOs“ (Zitat: railaxed ÖBB-Bordmagazin).
Dennoch empfiehlt Matthä sicherheitshalber allen Fahrgästen, auch heute vor Fahrtantritt unbedingt eine Reservierung dazuzubuchen. Denn es wird mit einem starken Reisetag gerechnet, so wie an den übrigen 364 Tagen des Jahres.
Matthä sitzt schon seit den frühen Morgenstunden am Bahnhof, als Pendler schaffte er es heute nicht in die Arbeit. „Wer faul ist, fault“, lacht der Top-Manager, während er das Angebot des Selecta-Snackautomaten prüft. „Fünf Euro für eine Maske, zwölf für eine Manner-Waffel – soll mir noch einer sagen, die ersetzen keine Mitarbeiterkantine.“ Er entscheidet sich für ein Snickers, zehn Bestellversuche und ein gebrochenes Handgelenk später beißt er zufrieden in eine gefrorene Ratte.
Bescheidener Chef
Matthä übernimmt die volle Verantwortung für den heutigen Erfolg. „Die hohe Pünktlichkeit ist das Ergebnis meiner Gehaltserhöhung im Jahr 2019 – plus 40 Prozent. Weil wenn der Chef 600.000 Euro bekommt, ist er auch motivierter und arbeitet hart, damit die Züge pünktlich sind.“
Um den großen Erfolg zu feiern, bieten die ÖBB heute bis Mitternacht Freifahrt für alle an – mit Freibier im Bordbistro. Matthä klopft sich zufrieden selbst auf die Schulter. „Ich hoffe, das wird bei der nächsten Gehaltsverhandlung, die ich mit mir selbst führen werde, entsprechend gewürdigt.“
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Sie beweisen gerade, daß es ohne Bahn auch geht. Deshalb baut die Gleistrassen in Straßen um, das spart die Gehaltsverhandlungen😆😅🤣😂
Warum nicht gleich Schienen aus Elfenbein? Was kost‘ die Welt :D
Geht nicht, das Elfenbein brauchens für die Türme der CEOs.
Genau! Und es öffnet dem Lohndumping Tür und Tor 👍🏻
Haben sie schon mal was von Umweltschutz gehört? Das umsteigen von Bahn auf verstopfte Straßen mit Umweltgiften ohne Ende kann wohl kein ernst gemeinter Vorschlag sein!
Ah ja, und dass die Arbeitnehmer, nicht nur bei der Bahn ordentlich verdienen sollen, versteht sich von selbst! Hoffe nur, dass sie der Streik heute weiter bringt!
Einfach genial!
Die Railexed Magazine sind aber echt gut
Die kann man essen??
In der Tat, es ist immer ein „starker Reisetag“ ☺
Wenn man bedenkt, dass seit Jahren die Gehaltserhöhungen unter der Inflationsrate geblieben sind, also bei den Indianern, nicht den Häuptlingen, wundert es mich, dass nicht mehr Leute streiken, außer den Eisenbahnern 🤔
Nur, dass das nicht stimmt, muss auch gesagt werden: jahrelang wurde – zumindest bei den Indianern – die Inflationsrate nicht nur abgegolten, sondern meist sogar knapp darüber erfolgreich ausverhandelt!