Es gibt auch noch gute Nachrichten: Nach jahrelangen Bemühungen kann das Masernvirus nun von der roten Liste gestrichen werden. Der WWF zeichnet Österreich aus, als Dank für das unermüdliche Engagement für vom Aussterben bedrohte Arten. Die Tierschutzorganisation verleiht der Republik den Artenschutz-Preis 2024.
WIEN/GLAND, SCHWEIZ – Schon seit Jahren galten die Masern in unseren Breitengraden als faktisch ausgestorben. Doch alleine heuer konnten die kleinen Viren alleine in Österreich schon 60 Mal nachgewiesen werden. „Es ist ein Wunder. Nirgendwo sonst finden die kleinen Nager bessere Bedingungen vor“, lobt Andreas Wallmann vom WWF.
„In der Alpenrepublik können die Masern im blühenden Ökosystem zwischen idyllischen Querdenker-Bauernhöfen in Schärding und den urbanen Corona-Demos in Wien gedeihen, sich fast ungehindert fortpflanzen und ihren Lebensraum in den Atemwegen der Wirten zurückerobern“, heißt es in der offiziellen Begründung.
Vorbildliche Aufzucht
Lokalaugenschein im Natur- und Impfschutz-Schutzgebiet in der Steiermark. Hier, in einem Montessori-Kindergarten im Bezirk Leoben, findet das Masernvirus ideale Bedingungen vor. Auch Eltern helfen fieberhaft bei der Aufzucht junger Viren mit. „Geh Leopold, stell dich nicht so an, gib der Celine ein Busserl. Ja genau, direkt auf diese roten Flecken, supi!“, motiviert eine Mutter ihren Sohn.
„Masern sind nicht schlimm für die Kinder, nur wie leichter Wundstarrkrampf, wir haben übrigens hier gerade eine Tetanusparty, interessiert?“, erklärt ein weiterer Papa, der gerade einen rostigen Nagel vorsichtig in die Fußsohle seiner Tochter spießt.
„Klar, Menschen mit einem schwächeren Immunsystem könnten an den Masern abkratzen. Aber unsere ganzheitliche alternative Philosophie, die wir mit Blumenlogos und lustigen Liedern schmücken, ist halt in Wahrheit eh nix anderes als zynischer Sozialdarwinismus, stirb endlich, Oma, du Schwächling.“
Vorreiterrolle
Der Artenschutz liegt Österreich am Herzen. In einem Labor am Gürtel arbeitet man bereits fieberhaft an der Wiederbelebung anderer ausgerotteter Infektionskrankheiten, wie etwa der Pest oder des seit 50.000 vor Christus ausgestorbenen weichen Ziegenschankers.
Das „Loco“, ein tropenmedizinisches Versuchslabor mit täglich hunderten Probanden, dient als Inkubations-Versuchsstelle. Zwischen 19 Uhr und 4 Uhr werden hier bisher völlig unbekannte Viren auf der Herrentoilette herangezüchtet und anschließend in die freie Wildbahn entlassen.
Egoismus
Das Wiederauftreten der Masern gibt Forscher:innen zwar Hoffnung auf eine vielfältige, artenreichere Zukunft bei Infektionserkrankungen, doch noch fehlt es an Engagement in der Bevölkerung. „Leider gibt es in unserer Gesellschaft immer noch Menschen, die selbstsüchtig an ihre Kinder denken, anstatt sie einfach der Natur auszusetzen. Was sind das für Eltern bitte, die ihre Kinder impfen lassen, ihnen Fahrradhelme aufsetzen oder sie aus dem Pool retten, wenn sie hineinfallen? Der Körper muss damit selbst klarkommen.“
„Volkskanzler“ jubelt
Die FPÖ feiert die neue heimische Population, wie Herbert Kickl erklärt: „Wir sind stolz auf unsere österreichischen Tierchen, auf unsere Adler, unsere Murmeltiere, unsere Masern. Wir brauchen keine eingeschleppten Schädlinge von außen!“
Sollte die FPÖ in die Regierung kommen, wolle man die Aufzucht heimischer Arten wie etwa der Purkersdorfer Pest, der Kritzendorfer Chlamydien oder der Schärdinger Syphilis forcieren.
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Die Preise für Österreich waren längst überfällig.