Nach dem Erfolg der Netflix-Doku „The Tinder Swindler“ sorgt ein ähnlicher Fall aus Österreich für Aufsehen. In Klosterneuburg ist ein österreichischer Tinder-Schwindler aufgeflogen: Heinz-Christian S. brachte jahrelang ein halbes Land um hunderttausende Euros.
KLOSTERNEUBURG/WIEN – Eine unscheinbare Villa in Klosterneuburg. Im Garten weht eine Österreich-Flagge, am SUV klebt ein Impfjudenstern. Hier lebte jahrelang Heinz-Christian S., Beruf: Hochstapler. Das blitzblanke, weiße Lächeln des gelernten Zahntechnikers blendete eine ganze Nation. Sein Nachbar Karl N. schüttelt mit dem Kopf. „Der ließ sich von seiner Frau, einer gut verdienenden Politikerin, aushalten.“
S. kassierte Gold und Bargeld in Sporttaschen im großen Stil, auch Parteikarten waren sein eigen. Viel übrig ist heute von all dem nichts mehr. Alles verprasst. In der Passage, im Praterdome und im Pacha Ibiza.
Ganze Nation getäuscht
Die neue Netflix-Doku „Tinder-Swindler Austria“ zeigt Heinz-Christian S. nun als einen Mann mit vielen Gesichter. Jahrelang hat eine ganze Nation ihn nach rechts geswiped, Millionen von WählerInnen wollten ihn kennenlernen, doch S. nutzte alle eiskalt aus. Schlief die Republik, leerte er hinter ihrem Rücken die Kassen aus.
Erste Hinweise
Wochenlang versuchen Journalisten, seine wahre Identität festzustellen. Dann gibt es erste Hinweise. In einer Gemeindebauwohnung im dritten Wiener Gemeindebezirk taucht ein alter Lebenslauf auf. Dort soll ein gewisser Heinz-Christian Strache gelebt haben. Doch ist er es wirklich? Der Lebenslauf ist stark vergilbt, hat nicht nur einige Lücken sondern auch mehrere Filmrisse und sehr sehr viele braune Flecken. Unter Bergen unbezahlter Gucci- und Clash-Of-Clans-Rechnungen findet sich eine Mahnung eines kroatischen Charter-Unternehmens für Yachten.
Die Spur führt ans Mittelmeer. Biograd, Kroatien. Josip Tomić (51) zeigt uns eine Lagerhalle im Hafen, wo nur noch das Wrack eines Bootes liegt.. „Alles was er hinterlassen hat, waren drei Tonnen Schrott und fünf Tonnen Zigarettenstummel. Keine Ahnung, wo er heute lebt.“ Die Suche scheint im Nichts zu verlaufen, ausgerechnet dann meldet sich eine junge Frau per Telegramm. Melanie Rittberger (26) aus Bad Aussee. Sie will ihr Schweigen endlich brechen. Sie wisse, wer der Tinder-Swindler sei.
Opfer meldet sich
Nervös nippt Rittberger im Café an ihrer Melange und streicht sich den blonden Pony aus den Augen. „Ich war mit dem Alois, meinem Vater und Ex-Mann, jedes Wochenende in Wien zum Demonstrieren, mit dem Traktor. Für unsere Zukunft, unseren Sohn, weil der Alois junior kommt in der Schule gar nicht mehr mit seit zwei Jahren. Das ist wegen die Juden“, erklärt sie. Wir zeigen ihr ein Foto von Heinz-Christian. Sie nickt. „Die süßen, zusammengekniffenen Augen… das ist er.“ Die Frau zieht ihr Handy aus der Tasche und öffnet Tinder.
Wochenlang hat Rittberger mit dem Tinder Schwindler gechattet. „Sein Profil hat mich voi umgehaut. Wann trifft man schon einen 199 cm großen Zahnarzt mit BMI 25, noch dazu Musiker und Bitcoin-Investor der ersten Stunde, der fließend Russisch spricht, nichts trinkt und kein Handy hat?“ Es hat sofort gefunkt. „Wir waren ein perfekter Match. Er ist wie ich gern im Wald. Und am Wochenende ziehts ihn Richtung Schnee.“ Nach einigen Tagen wechselten die beiden auf WhatsApp. „Es ist dann immer intimer geworden. Er wollte sogar Nacktfotos von meinen Zehen. Nur die Kamerafunktion wollte er nie aktivieren komischerweise.“
Erstes und letztes Date
Bei der letzten Coronademo war es dann endlich soweit: das erste Date. Heinz-Christian wollte sie auf drei Bier einladen. „Leider hat er kein Geld dabei gehabt. Ich hab mir nix dabei gedacht und ihm meine Bankomatkarte gegeben, dann war er plötzlich weg. Seitdem ghosted er mich und alles was von ihm blieb, sind die täglichen Google Pay Abbuchungen von meinem Konto.“
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Wieder mal ein genialer Beitrag :)
Genial recherchiert.
„weniger als einen Kilometer entfernt“ macht mir Angst….
Da hättet ihr schon bessere Beiträge, gäääääääähn.
Hättet oder hattet ?
hattet hättet…..
Nehmen sie ein scharfes Messer und kratzen an der Stelle mit den Punkten über den Schirm, ist schmutz!
Hatt ich das jetz zu bewarten, wurd ich sagen, eindeugig neine
Es kan ja nicht sein das ein eingewandata Anal-fabet da rüber entscheidet, was Recht schreiben ist.
Dabei ist der Artikel eh in einer so einfachen Sprache geschrieben, dass ihn auch die Rechtsdebilen verstehen können.
Oder sogar nazis wie karlheinz 😄😄😄
HC bist du es?
Genial großartig geschrieben 👍😂 (Upps .. jetzt erfüllt dieser Beitrag sogar den 3 G Nachweis)
Da muss ein Fehler vorliegen. HC ist doch 1,88 m….
Nicht zu verwechseln mitm Herpferd und den 88mm …
leider kann sich der HC gemessen am IQ nicht mit Herpferd messen. Das ist schon schlomm genug. Aber welche Vergleiche stehen uns noch bevor? Trump? Putin?