Der Meidlinger Beamte Josef Winkler freut sich über ein Jubiläum. Seit exakt zwei Jahren trägt er nun die selbe FFP2 Maske. Diese hat ihn bereits durch zahlreiche Lockdowns, drei Urlaube und insgesamt vier Corona-Infektionen begleitet. Die Tagespresse gratuliert.
WIEN – U6 Station Wien Westbahnhof. Wir treffen Josef Winkler, ganze zwei Jahre schon trägt er seine FFP2 Maske im Gesicht, manchmal sogar am Mund. „Ich kann mich noch erinnern, als wärs gestern gwesn, Turmöl Tankstelle Schönbrunner Straße, 1,70€.“ Winkler war damals einer der ersten, die zur sicheren Variante gegriffen haben.
„Chinesische Qualitätsware, ned diese Hygiene-Austria-Lumpen, die so undicht waren, dass a ganze Fledermaus durchpasst. Na na, mei Maske is High End, sowas kaufst fürs Leben.“ Winkler zupft am ausgefransten Stoff der letzten Filtrierungsschicht von „Sabberlatz“, wie er seine Maske liebevoll nennt.
Durchhaltevermögen bewiesen
Doch was ist sein Erfolgsgeheimnis? Wie bleibt die Maske so lange frisch? Winkler lächelt: „Ich pass halt einfach drauf auf. Wenn ich husten oder niesen muss, dann nehm ich sie schnell ab, damit sie nicht feucht wird.“ Außerdem trage er sie hauptsächlich am Kinn, oder gleich lässig an einem Ohr baumelnd, damit die Gummibänder nicht überstrapziert werden. Innen klebende Essensreste schabt er alle sechs Monate mit einem Stanley-Messer ab.
Nachhaltigkeit
Solidarität mit dem Planeten ist dem 47-jährigen Beamten ein besonderes Anliegen. „Also ich find das schon oag, wie während der Pandemie da überall Rohstoffe verschwendet werden“, seufzt Winkler, dann fischt er mehrere weggeworfene Masken aus einem Papierkorb und reißt die Gummibänder ab.
„Die Dinger da kannst gut und gerne noch als Taschentücher verwenden.“ Winkler schneuzt sich in eine Maske, dann legt er sie am U-Bahn Sitz neben einer Gratiszeitung ab. „Für den nächsten Fahrgast.“
Kein Einzelfall
Vor allem in der Bundeshauptstadt sind Leute wie Winkler kein Einzelfall. „Ich hab meine auch schon seit März 2021“, erklärt Florian Quendler, ein weiterer Fahrgast in der U6. „Sie ist mir nur drei Mal beim Grillen abgebrannt, deshalb das ganze Tixo da überall. Und in der Mitte, da ist ein Tischtennisball großes Loch, aber sonst, keine Probleme.“ Quendler streckt seine Zunge durch einen Riss in der Maske hindurch.
„Vielleicht lass ich das im Herbst flicken, aber jetzt im Sommer ist es eh praktisch, weil da kann ich das Eis durchschlecken während ich U-Bahn fahre.“Für Winkler jedenfalls hat seine Maske inzwischen auch sentimentalen Wert. „Wir sind durch dick und dünn gegangen, irgendwann werd ich sie meiner Tochter vererben, dann kann sie das Familienstück tragen, während Covid-29 oder bei der Schweinepest-37 oder den Esels-Chlamydien-42.“ Sollte seine Tochter die Maske nicht wollen, bleibe immerhin noch eine Teilnahme bei „Bares für Rares“.
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ha, so ein Anfänger…meine is auch 2 Jahre alt, aber ich hab gleich in eine SCHWARZE investiert, da siehst den Dreck ned so… man weiss ja nie, ob das Gesicht hinter der maskierten Wurschtverkäuferin ned doch fesch is… da muss ma ned so ungepflegt ausschaun
Eine neue Geschaftsidee schwebt mir vor: eine Tauschbörse für second-hand Masken
http://www.willMASKEtauschen.at würde sich anbieten!
Link geht net
Haha, super
wäh ihr seid so grauslich :-)
Ihr werdet‘s lachen, den hab ich vor ein paar Wochen im Railjet gesehen!
Die „Maske“ schon mehr braun als weiß, völlig ausgeleierter Gummi, mehr so runtergehangen…
Nun unser äußerst kompetenter Gesundheitsminister hat ja gestern erklärt, dass Maskentragen den größten Schutz bedeutet.
Offenbar ist man vor einem Infizierten mit Maske am Arbeitsplatz sogar besser geschützt, als vor einem Infizierten, der sich daheim in Quarantäne befindet.
😄😄😄
…brilliante Schlußfolgerung.