Das Ende der GIS zwingt Generaldirektor Roland Weißmann, den Rotstift anzusetzen: Der ORF muss in den kommenden Jahren hunderte Millionen Euro einsparen. Diese Maßnahmen stehen dem Küniglberg bevor:
ZiB 2 und Malcolm Mittendrin werden zusammengelegt. Die Produktion neuer Folgen wird eingestellt, stattdessen wiederholt der ORF dieselben acht Folgen ZiB über 20 Jahre lang.
Die ZiB-ModeratorInnen werden außerdem ab sofort von NKD eingekleidet.
Rainer Pariasek muss sein Babbel-Abo kündigen. Die Lektion „Biwa Quiek for Beginners“ bleibt unvollendet.
Liebesgeschichten und Heiratssachen soll mehr Geld einspielen. Zuseher können live anrufen, die Kandidaten müssen mit jedem Anrufer ein Kleidungsstück ausziehen (2,49 EUR pro Anruf).
Tom Turbo hat Geldprobleme und rutscht in die Kriminalität ab. Er schickt Rudi Ratte auf den Strich und finanziert dadurch das Kinderprogramm bis 2026 durch. Seinen Prozessor nutzt er zum Bitcoin-Mining.
In den Landesstudios wird der Gürtel enger geschnallt. In allen neun Landesstudios werden neun Arbeitskommissionen gebildet, die neun Sparvorschläge vorlegen sollen. Diese werden in neun Gremien genau diskutiert und anschließend auf neun Pressekonferenzen vorgestellt, sofern die neun Stiftungsräte zustimmen. Eine Reform ist nur 9^6 (=531.441) Arbeitsschritte entfernt.
Flimmit wird eingestellt. Beim Versuch, beiden Abonnenten ihr Geld zurückzuerstatten, stellt sich heraus, dass es sich bei ihnen um russische Bots handelt.
Die Millionenshow und SOKO Donau werden zusammengelegt. Armin Assinger, der unterbelichtete Polizist und Schwiegersohn der Nation (im Sinus-Milieu „Greisinnen mit Schwäche für Heiratsschwindler“) muss Verbrechen aufklären. Da er völlig unfähig ist, kann er bei der Auswahl der Verdächtigen den 50:50 Joker wählen.
Das Update der Teletext Schriftart auf Comic Sans wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Dank der Einsparungen können die Sendungen „Opernball: Der Countdown“, „Opernball: Gleich geht es los“, „Opernball: Es ist soweit“, „Opernball: jetzt“, „Opernball: vorbei“, „Das war der Opernball“ und „Opernball: bald ist es wieder soweit“ erhalten bleiben.
Satellitenbilder und Prognosen waren gestern. Christa Kummer und Marcus Wadsak lesen nur mehr ein Thermometer ab und halten den Finger aus dem Fenster, um die Windrichtung zu prüfen.
Fit mit Philipp wird abgesetzt. Freuen Sie sich schon jetzt auf Fit mit Hans Bürger: Wie kann man sich flexibel und dehnbar an die neuen politischen Herren anpassen? Die besten Übungen: Stiefellecken, Buckeln und Abnicken.
Drastische Kürzungen drohen den Auslandskorrespondenten. Christian Wehrschütz muss zurück nach Österreich. Er wechselt von Luhansk in die Löwelstraße. Trotz seiner „PRESS“-Schutzweste wird er regelmäßig aus dem Hinterhalt mit Ratschlägen aus den Medien beschossen.
Stattdessen werden Kasperl und Strolchi in die Krisenherde der Welt geschickt, um von dort zu berichten. Viele lustige Abenteuer warten. In Nordkorea werden die beiden beim Versuch, ein Banner zu stehlen, erwischt und zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt – Krawuzikapuzi!
Nicht gespart wird im ORF bei den Gehältern für das Führungspersonal. Ohne das Leadership wäre das außergewöhnliche Programm nicht machbar. Damit Roland Weißmann nicht auf seinen Dienstwagen verzichten muss, wurden 30 freie Ö1-MitarbeiterInnen eingespart.
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Das Nachtprogramm wird komplett eingespart. Statt dessen eine Live-Übertragung einer Webcam von einem Acker aus dem Waldviertel.
Steht auf dem Acker ein Waldhäusl?
Nein, das ist ein Bioacker ohne Toxine.
In blau?
Nur ein perverser Perser.
Ist sicher spannender. Live Abschuss von Wild durch den Revierjäger.
Das wird spannend!
Da passiert mehr als bei Karlich
Klingt beruhigend – und einschläfernd. Wie das Kaminfeuer früher auf SuperRTL.
Wo ist die Satire? Der letzte Absatz bringts auf den Punkt: 400000€ Jahresgage für Weißmann, 300000€ Jahresgage für jeden einzelnen Landesstudio Direktor, aber Qualitätsprodukte wie Radio Symphonie Orchester, Ö1, etc sollen dem Sparstift zum Opfer fallen 😡.
Und die Politik feiert das danach als Strukturreform, dafür gibt’s wieder mehr arbeitslose AkademikerInnen zu versorgen, aber die ungebildeten Parteigänger sind weiterhin überdurchschnittlich versorgt.
Bravo 👏
Sie meinen „arbeitslose AkademikerInnen“, die dann in weitere Orchideenfächern wechseln, wie zb „Sensitivity Reader“, die gerade dabei sind, Kinderbücher umzuschreiben?
Was oder wer ist bitteschön der ORF? Kann mich wer aufklären?
Schon der alte Hayek hat’s gewusst: das, was man dem Pöbel vom Mund wegnimmt, das kann man den Top-Managern hinten hinein schieben.
Nennt sich Neoliberalismus.
„Damit Roland Weißmann nicht auf seinen Dienstwagen verzichten muss, wurden 30 freie Ö1-MitarbeiterInnen eingespart.“ Leider wird es haargenau laufen!