​​Gegen gratis HPV-Impfung: Kickl ruft zu großer Genitalwarzen-Demo auf

Kaum ist Corona vorbei, befürchtet die FPÖ die nächste freiwillige Zwangsimpfung. Parteichef Herbert Kickl macht nun gegen die kostenlose HPV-Impfung für alle zwischen 9 und 20 Jahre mobil. Seine Botschaft: Genitalwarzen sind nicht schlimmer als eine ganz normale Verkühlung. 

WIEN – „Die Corona-Maßnahmen werden abgeschafft, doch die Regierung sekkiert uns weiterhin mit ihrem Impfwahn!“ Kickl ist aufgebracht, Treibhausgase strömen aus seinen Ohren und Nüstern. Er wirft sich zwei Beruhigungs-Ivermectin ein. Seit Stunden sitzt er auf der Ringstraße und bewegt sich nicht vom Fleck. Autofahrer hupen ihn genervt an.

Der FPÖ-Bundesparteiobmann hat für nächsten Sonntag eine große Demonstration angekündigt. Protestiert wird gegen die HPV-Impfung für alle 9- bis 20-Jährigen, die seit Mittwoch im kostenfreien Impfprogramm des Bundes steht. Kickl wird dabei unterstützt von der neuen Initiative „Querdenker für Papillome“, der Organisation „Ärzte für mehr Spaß mit Geschlechtskrankheiten“, sowie einem bunten Potpourri aus Neonazis und Kräuterfeen.

Harmlos

Dass die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhals-, Penis- und Kehlkopfkrebs schützt, spielt Kickl herunter: „So ein Krebs ist nicht schlimmer als ein ganz normaler Lungenkrebs oder Hirntumor.“ Laut ihm wären alle, die daran sterben, früher oder später mit 90 Jahren dann ohnehin an natürlichen Ursachen gestorben.

Gengift

Dulcinea Baumkirchner, Vorsitzende einer impfkritischen Ärzteorganisation, fasst die Forderungen zusammen: „Wir lassen uns diesen Impf-Genozid nicht gefallen! Wir fordern die Freiheit der Feigwarzen, Schluss mit dem Bill-Gates-Chip-Erbgut-5G-Alien-RNA-Gengift!“

Baumkirchner leitet seit zwei Jahren eine Praxis für dermatologische Wahrsagung: „Anhand des Musters der Genitalwarzenverteilung eines Menschen ist es mir möglich, seine Zukunft vorherzusagen.“ Auf dem Ärmel ihres froschgrünen Filzmantels prangt ein Judenstern mit der Aufschrift „Warzenschwein“.

Unten ohne

Die Demonstrierenden werden von der Taille abwärts entblößt durch die Straßen ziehen. Wie auch die Masken verweigern die Demonstrierenden den „Muschi-Maulkorb“ oder das „Beidl-Gefängnis“, wie sie ihre Unterhosen nennen.  

Doch mit der genitalen Freiheit kommen auch Sorgen: Schon jetzt geht in einschlägigen Telegram-Gruppen das Gerücht herum, die Stadt Wien plane, den HPV-Impfstoff aus Kanaldeckeln auf die entblößten Intimbereiche der Protestierenden zu sprühen – und das auch noch gratis. Die Angst vor dieser als „Impf-Bidet“ bezeichneten Taktik ist groß. 

„Klimaterrorist“

Zurück auf der Ringstraße. Kickl sitzt noch immer frierend auf dem eiskalten Asphalt. Unklar ist, ob er sich bis zur Demo am Sonntag vom Asphalt lösen kann. Die Adhäsivität von Genitalwarzensekreten wurde bereits in mehreren Studien belegt und führt in seltenen Fällen zu ungewollten Verklebungen von Infizierten mit diversen Unterlagen.

Ein Autofahrer uriniert ihm ins Gesicht und schreit: „Schleichts eich, es Klimaterroristen!“ „Die Festung Österreich beginnt hier“, stottert der FPÖ-Chef.