Die oberösterreichische Landesregierung verpflichtet Flüchtlinge ab sofort zu Hilfstätigkeiten. Als einer der ersten Betroffenen muss das Christkind heute Morgen zum Dienst an der Schneeschaufel antreten. Als Zuwanderer aus dem Nahen Osten ist es von der Maßnahme der ÖVP-FPÖ-Koalition betroffen.
LINZ – 6:00 Uhr, Dienstbeginn. „In Linz beginnt’s! So, aufwachen, Christkind! Du bist ja noch ganz damisch, da ist deine Schaufel. Roboti, Roboti, goi! Was is? Du nix verstehen deutsche Sprache?“, herrscht ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer das Christkind an. „Tun Schnee schaufeln. Straßen alle. Dann daheim bei mir im Garten. Das wird a Neichtl dauern!“ Er seufzt. Das schwierige Asylthema bereitet ihm sichtlich Kopfschmerzen.
Vermutlich überreichlich Ivermectin-Packerln, sicher ein robustes Schaukelpferd für den Vokaki, Signa-Partizipationsscheine mit dem RBI-Logo, diskrete Peckerl-Gutscheine „für daheim“, Liederbücherln vom NS-Devotionalien-Flohmarkt, Combat-10er-Blöcke für’s Teambuilding, kilometerlange Stacheldrahtzäune vom Lagerhaus, Oma’s Haushaltkost-Fibel mit bewährten Rezepten wie Hirn mit Ei, beliebte Fleischgerichte wie die Stelzer-Stelze vom AMA-Gütesiegel-Produzenten des Vertrauens, IV-Reisegutscheine (OMV, Wolf, Bosch, Agrana, AVL, Wienerberger, Lisec, Schoeller-Bleckmann, Palfinger, Dr. Lasser Sped., Magna Steyr usw.) zB u.a. zur GAZ Group (GazProm, GAZ Sadko usw.), Wahlfahrten im intimen Luxus-Verbrenner-Reisebus zu einer Dollfuss-Kapelle…
Das könnte missverstanden werden.
Ich schlage vor: …“waach in der Birn“…
Erst groß verkaufen: Zum Schutz der österreichischen Arbeitsmarkts: Asylwerber/Fluchtlinge dürfen nicht arbeiten !
Bierzelt: HURRAA ! ENDLICH ZEIGTS WER DEN SCH.. AUSLÄNDERN!
Dann groß zu verkünden: „Es ist schluss damit das die Asylwerber/Flüchtlinge nur faul rumsitzen! Arbeitspflicht!“ (weil ja Zwangsarbeit sich nicht so gut verkauft)
Bierzelt: HURRAA ! ENDLICH ZEIGTS WER DEN SCH.. AUSLÄNDERN!
Es ist wirklich wie ein Fähnchen im Wind …
Es könnte aber auch einfach sein das eben jeder seinen Anteil am täglichem sicheren Zusammenleben leisten muss. Somit haben wir sichere Gehsteige und sichere Autos die beispielsweise nicht dank defekter Bremsen mal gach eine Fussgängergruppe niedermähen.
Auf den Klimawandel ist auch kein Verlass mehr…
Schlimmer wäre es umgekehrt, wenn ein grottenschlechter Artikel aus dem innenpolitischen Ressort beim Leser enormes Wohlbefinden auslöst.
Da schlägt nämlich sofort die kollektive Erfahrung der Österreicher zu, meldet: „Zu schön, um wahr zu sein!“ – und gleich fühlt man sich erst recht wieder schlecht…