Heute ist Tag der Kleinparteien: Den Fragen der Tagespresse-Community stellen sich Helmut Brandstätter (NEOS), Reinhold Lopatka (ÖVP) und Günther Hopfgartner (KPÖ).
Das Interview findet im Café Siebenstern in Wien-Neubau statt. Bevor es losgeht, bestellen alle drei noch ein Getränk. Brandstätter und Lopatka schauen in die Speisekarte.
Brandstätter: Ich bin ja eigentlich ein Fan des freien Marktes, aber bist du deppert? 5,20 EUR für ein Bier? Dieses Café wird ja von den ärgsten Turbokapitalisten betrieben…
Lopatka: Ich nehme ein kleines Cola– boah, 4,20? Gierflation! Wie soll sich das mit meinem Parlamentarier-Gehalt ausgehen?
Hopfgartner (wird rot): Haha, findets ihr? Ich finds gar ned so schlimm. Das ist halt der Marktpreis. Angebot, Nachfrage.
Lopatka: Wer betreibt diesen unheiligen Konsumtempel?
Brandstätter: Das wird ein ultralibertärer Entrepreneur sein. Ich muss dieses Genie kennenlernen! Der sollte sich bei uns NEOS engagieren.
Hopfgartner (schweißnass, zittrig, rote Flecken im Gesicht): Äh, ich glaub niemand wichtiges, haha. Was ist jetzt, wollen wir mit den Fragen anfangen?
Pozewaunig: S.g. Dr. Lopatka. Könnten Sie uns den Unterschied zwischen Ihnen und einem Terroristen erklären, bitte?
Lopatka: Der eine richtet viel Schaden an, im Namen einer völlig irren, fundamentalistischen Ideologie. Ein Terrorist dagegen klebt sich an die Straße und blockiert den Morgenverkehr. Widerwärtig!
Grompi: Lieber Herr Brandstätter, warum ist es den NEOS noch nicht gelungen, sämtliche ÖVP-Wähler:innen mit Gehirn zu übernehmen?
Brandstätter: Da müssen wir uns als NEOS definitiv noch breiter aufstellen. Viele ÖVP-Wähler:innen brennen ja für traditionelle Werte wie häusliche Gewalt, Inzest und betrunken Autofahren.
Merlin Lorenz: Für ÖVP: Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sehr Auto sind sie?
Lopatka: Auch ich habe einen Eingang, wo Kraftstoff reinfließt, einen Auspuff, aus dem Abgase austreten, und werde verfolgt. Sind wir nicht alle irgendwie Auto?
Joelfl: Herr Hopfgartner, warum „Wohnen statt Kanonen“ und nicht mit Kanonen wohnen?
Wie viel zahlen die Grünen der Tagespresse, damit so viele Beiträge über Sie veröffentlicht werden?
Nichtsdestotrotz, super Interview. Allein der Anfang ist schon grandios! (und wahr!)