Nach einem harten Wochenende voller Verhandlungen bis in die frühen Morgenstunden legen die zwei größten Satiremagazine Österreichs ihren Rechtsstreit bei. Die Tagespresse und der Branchenkonkurrent Heute einigen sich auf einen Waffenstillstand.
Es sind dramatische Szenen, die sich nach Beginn von Eva Dichands dreiteiliger Sondermilitäroperation abspielen. Ein internationaler Aufschrei folgt. Der UN-Sicherheitsrat tagt. Joe Biden wird während einer Sitzung 24 mal aus einem Power Nap geweckt. Xi Jinping unterbricht die Besichtigung eines Arbeitslagers in Xinjiang. Noch ein großer Krieg in Europa? Nein, das können wir uns nicht leisten.
Nachdem der Bezahlabo-Branchenriese Tagespresse dem kleinen Witzheft Heute, das umsonst in U-Bahn-Stationen herumliegt, mit Klage wegen Urheberrechtsverletzungen drohte, lenkt Eva Dichand, Clown Executive Officer (CEO) bei Heute, ein.
Der Deal: ein juristischer Gefangenenaustausch. Der Anwalt der Heute erstattet der Tagespresse die gezahlten 2.781,28 EUR vollständig zurück. Dafür verzichtet das milliardenschwere Tagespresse-Unternehmen aus Wien-Margareten großzügig auf die Forderung bezüglich der beiden Tagespresse-Screenshots auf Heute.at.
Außerdem spenden beide Parteien jeweils 1.000 EUR (umgerechnet: einmal Telefon abheben und im Schritt kratzen als Heute-Anwalt) an die Gruft der Caritas. Lediglich die Würde und die journalistische Glaubwürdigkeit von Frau Dichand konnten trotz intensiver Bemühungen nicht mehr rückerstattet werden.
Die Friedenstauben steigen auf. Die Gewitterwolken verziehen sich. Die beiden wichtigsten Satiremagazine des Landes koexistieren fortan friedlich (kleiner Scherz). Die Gruft freut sich über 2.000 EUR. Und eines ist klar: Am heutigen Tag gewinnen alle, außer die Anwälte.
„War is over, if you want it“ – John Lennon
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