Nach Druck von Anrainern: Arena bekommt wieder neue Sound-Anlage


Alte PC-Lautsprechher

Der minutenlange Bürgerprotest hat sich wieder ausgezahlt. Die Wiener Arena entfernte heute die neue Anlage und ersetzte sie durch eine noch kleinere. Zwei PC-Stereospeaker mit einer Leistung von nicht weniger als 24 Watt werden künftig dem Publikum einheizen und für ekstatische Open-Air-Stimmung sorgen.

WIEN – Zwei Arena-Tontechniker zerschlagen die neuen 600.000 EUR teuren Lautsprecher, damit sie besser in den Mistkübel passen. Sie waren ebenfalls zu laut für die Anrainer. In kürzester Zeit wurde eine neue Soundanlage auf Willhaben organisiert, die den Anforderungen des Lärmschutzes gerecht wird. Die Stadt Wien förderte den Kauf mit 20 EUR.


  1. Das altbekannte Henne-Ei-Problem: wenn sich die Eier darüber beschweren, daß die Hühner zu laut gackern.

    Man sollte von jedem Mieter, der in eine nachträglich neben einem Veranstaltungsort errichtete Mietwohnung zieht, eine eidesstattliche Erklärung verlangen, daß er sich bewußt ist, daß er neben einem Veranstaltungsort einzieht, wo es bei Veranstaltungen laut wird.

      1. Es gibt sogar solche die auf Land wegen der Idylle (Kirchen- bzw. Kuhglocken) ziehen und dann erkennen dass das für sie Lärm ist und es daher verbieten wollen.

  2. Der letzte Satz ist leider so typisch Österreich. Zuerst wird ein billigster Baugrund gesucht, dann wird gebaut, danach muss die Bahnlinie die seit 1895 daran vorbeigeht natürlich möglichst rasch geschlossen werden weil die armen Anrainer, das konnte ja keiner erwarten das man davon was mitbekommt. Ausserdem ists schlecht für den Grundstückspreis !

    1. Funktioniert auch bestens bei Bundesstraßen: erst billigen Baugrund neben einer Bundesstraße kaufen und dann bei der BH protestieren, wegen dem Lärm auf der Bundesstraße. Ich bin jeden Tag durch solche „Lärmsiebziger“, „Bedarfsfünfziger“ und „Anrainerschutzdreißiger“zur Arbeit gefahren.

      1. Ich bin vor gut elf Jahren in eine Wohnung neben der Reinprechtsdorfer Straße gezogen. In den ersten Jahren war es schon an der Grenze zur Hölle, an ein Fenster-Offenhalten war nicht zu denken, speziell wegen der mit künstlich aufgeblasenem Geräuschpegel beschleunigenden und durchbrausenden Motorräder und anderer Lärmschädlinge, aber speziell auch der diversen Einsatzfahrzeuge, die selbst dank guter und geschlossener Schallschutzfenster einen ruhigen Schlaf unmöglich machten.
        Jedoch wäre es mir nicht eingefallen, mich deswegen zu beschweren. Ich habe gewusst, was mir blüht.
        Da hat es andere Dinge gegeben, die mich dazu veranlasst haben, nämlich Umbauten innerhalb des Hauses bzw ein Lokal direkt unter mir.
        ABER ich habe Glück gehabt. Nach anfänglich wirklich unerträglicher Lärmbelastung nach Beginn der Bauarbeiten für die U2 richtung Matzleinsdorfer Platz Ende 2018 und der neuen Verkehrsleitung und auch Schallpegelkontrollen ist es deutlich ruhiger geworden. Mittlerweile kann ich meine Fenster in der warmen Jahreszeit wieder monatelang offenhalten. (Einsatzfahrzeuge fahren natürlich noch immer, aber selbst die brauchen das Folgetonhorn nicht mehr so häufig, Motorräder sind praktisch verschwunden)
        Aber es gibt natürlich traurigerweise tatsächlich viele andere Beispiele, wo Leuten praktisch das Eigentum bzw das Leben zerstört wird.
        Spekulanten können das aber wohl nicht für sich behaupten.

      2. Ich bin übrigens absolut für verkehrsberuhigende Maßnahmen, insbesondere Temporeduzierung. Denn es sind schließlich nicht nur Menschen, die sich bewusst und spekulativ Immobilien kaufen, um später reklamieren zu können!
        Was ist mit der ganzen Natur rundherum? Tiere, Pflanzen und viele Menschen, die tatsächlich schon lange vor Errichtung von diversen Infrastruktureinrichtungen oder Veranstaltungszentren ihren Lebensraum dort gehabt haben?
        Denen auf einmal die Westbahn vor die Nase gerollt worden ist oder andere „höherwertige“ Verkehrsverbindungen, wie einigen meiner Familienmitglieder speziell im Raum Wels-Land oder im Flachgau, deren Lebensqualität und Güter massiv entwertet worden sind? Die haben seit Jahrhunderten dort gelebt. Entschädigt wurde niemand adäquat.
        Man sollte da doch deutlich unterscheiden zwischen Spekulanten, später Querulanten, und denen, die berechtigte Interessen haben. Und vor allem denen, die sich nicht selbst vor Gerichten vertreten können, wie unserer Natur.
        Aber dazu gehören die auf Spielpätzen herumlungernden maulenden Rentner wohl nicht.
        Ich würde sogar sagen: sie sind es, die uns diese ganze Entwicklung, beginnend in den „boomer“ Jahren der 1960er eingebrockt haben, inklusive des höchst ungerechten „Generationenvertrags“, von dem wohl von Anfang an klar gewesen sein musste, dass dieser nicht auf Dauer nicht funktionieren kann.
        Und das finanzielle Umlageverfahren ist wohl nicht das Einzige, was wir jüngere Generationen zu tragen haben. Es war insbesondere der ungezügelte Raubbau an unserer Natur, die rücksichtslose Umweltverpestung, als ob alles uneingeschränkt und ohne Risiko zur Verfügung stünde.

      3. „Die haben seit Jahrhunderten dort gelebt.“

        In dem Alter hört man eh nicht mehr so gut, alles halb so wild also.

      4. hahaha, die lang-Verstorbenen hören’s nimmer. Außerdem is der Friedhof weit genug entfernt.
        Aber die heute noch Lebenden erleiden das alle paar Minuten.
        Ok, man kann sich an alles Mögliche gewöhnen.
        Aber an dauerhafte Lärm- und andere -belastung nicht.
        Ich weiß nicht, ob Du schon eimal neben der Westbahn gewohnt hast, so wie z.B. mein eigener Bruder.
        Oder nahe einer Autobahn. Ich komme aus Mondsee. Mein Elternhaus ist ca. einen km Luftlinie von der West-Autobahn entfernt. Je nach Windrichtung bekommt man davon fast nichts bis zum vollen Ausschlag vom Südende bis zum Koloman alles mit, natürlich vor allem Motorräder und Schwerverkehr, manchmal oder gar nicht so selten Hubschrauber.
        Ansonsten hör ich nur die Zeller Ache rauschen.
        Außer es ist eine Hochzeit angesagt oder das See- oder Strandfest, das man vom Camping-Platz bis zu uns hinauf hört.
        Aber wie gesagt, es geht nicht nur um den Lärm, es geht um vieles anderes. Aber Lärm ist leider etwas, das bis jetzt viel zu sehr igniriert worden ist.

      5. Wer von uns hat begonnen, all die Umweltgifte bedenkenlos freizusetzen, beginnend schon damals mit Plastik, Feinstaub, Blei, Schwefeldioxid, CO2, CO, Methan, NOx, Flour-Kohlenwasserstoffe, bedenkenlose Verabreichtung und damit Freisetzung von Medikamenten, insbesondere Antibiotika und Hormonen?
        Wer hat die Autobahnen, insb. die SO-Tangente und St. Marx gebaut und dafür gesorgt, dass es zu einer Straßen- und Industriewüste geworden ist?
        Im Gegensatz dazu war alles zur Zeit der vergleichsweise großartig geplanten Gasspeicher ja noch alles wohldurchdacht.
        Im Goldrausch der einsetzenden Aufbruchsstimmung etwa zehn Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs ging jede Weitsicht verloren.
        Alles war erlaubt, was nicht schon vorher als erwiesenermaßen falsch galt. Nachweise der Unschädlichkeit oder Folgenlosigkeit auch auf längere Sicht ersparte man sich einfach. Übrigens der gleiche Ansatz, der nach wie vor in den USA und anderswo gilt.
        Bevor etwas verboten werden kann, muss zuerst dessen Schädlichkeit oder Gefährlichkeit nachgewiesen werden, nicht umgekehrt. Lange hat das Prinzip hier geglolten: bevor etwas erlaubt wird, muss dessen Unbedenklickkeit erwiesen werden.
        Das scheint sich auch hier im Interesse der Industrie zu ändern.

  3. Wird auch Zeit, dass gegen diese unnötige Krawallorgie etwas unternommen wird. Und dann auch noch das „Publikum“. Es ist einfach nur schrecklich. Wird Zeit, dass ich mir dort wieder ein Konzert gönne.

  4. Von einem Kampfhund auf einem Kinderspielplatz erwarte ich mir aber schon mehr „Action“ als Gebell!
    Der kann doch Kraft seiner Kiefer problemlos die anwesenden Kinder zur lautstarken Unterstützung animieren!

    1. Bitte, was haben Kinder auf einem Spielplatz verloren? Die stören nur den Seelenfrieden der dort auf den Parkbänken beharrlich verweilenden, innerlich toten Pensionist:innen!

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