SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner steckt in der Rolltreppe der U-Bahn-Station Schottentor fest. Sie geht schon seit Stunden auf der falschen Seite hoch und behauptet, „die Richtung stimmt“. Alle ihre Berater stimmen ihr zu und klatschen.
WIEN – „Nicht mehr lang und die Sozialdemokratie ist wieder ganz oben angelangt“, sagt Rendi-Wagner euphorisch, obwohl die Rolltreppe kontinuierlich abwärtsfährt. Dass sie sich seit Stunden nicht vom Fleck bewegt, stört sie nicht: „Ja, ich hätte mir mehr Fortschritt gewünscht. Aber ich werde meinen Weg unbeirrt fortsetzen. Ich stelle den Führungsanspruch in Österreich und auf dieser Rolltreppe!“
Thomas Drozda will Pamela Rendi-Wagner aufmunternd auf die Schulter klopfen, verfängt sich dabei mit seinen 17 Rolex-Uhren jedoch unglücklich im Handlauf und wird nach ganz unten gezogen.
Rückenwind
„Pam, der Kurs stimmt“ steht auf einem Schild eines verschwitzten SPÖ-Beraters, der mit manischem Lächeln direkt vor Rendi-Wagner die Rolltreppe hochmarschiert. „Die Journalisten behaupten ja, die Rolltreppe bewegt sich abwärts. Aber unsere statistischen Auswertungen und strategischen Analysen zeigen, dass die Treppen, die unten im Schlitz verschwinden, wenig später oben wiedererscheinen. Das ist eine Metapher für die stolze Geschichte unserer Bewegung.“
Eine SPÖ-Mitarbeiterin beobachtet die Szene seit drei Stunden mit offenem Mund. Immer wieder murmelt sie: „Das ist doch völlig geisteskrank!“ Rendi-Wagner winkt ihr zu und schreit: „Hallo? Kannst du mich bitte kurz für Insta filmen, wir sind laut unserem Strategy Paper noch genau 20 coole Stories von den 30 Prozent entfernt.“
Parteiinterne Kritik
Skeptisch ist jedoch der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer: „So wird das nie was. Wir müssen sofort alle inhaltlichen Kanten von der Rolltreppe abschleifen, damit Rendi-Wagner besser unten im Schlitz durchpasst und dann ganz oben wieder als Siegerin rauskommt“, sagt er, kurz bevor er sich von oben die Stufen hinabstürzt, um seine Parteichefin mitzureißen.
Da die gesamte Rolltreppe von der SPÖ verstopft ist, krempelt sich Werner Kogler sein Hemd und seine Hose hoch. Er überholt Rendi-Wagner auf der Treppe daneben zu Fuß und grüßt sie verlegen: „Ah, hallo Pam, du, ähm, ich muss leider weiter zur Afterhour beim… ähhh… Blümel. Aber dir noch viel Glück, gell.“
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Genial
Armer Drozda. Jetzt wo er als Geschäftsführer zurückgetreten ist, kann er sich nur noch 4 Rolex pro Monat leisten.
Dann muss er sich halt ein paar Leihgaben beim Uhrenmuseum besorgen. Die stehen dort sowieso nur herum.
Kann ich deine Nummer haben, du scheinst cool zu sein
Ihrem Wahlziel, dass die Blauen nicht mehr in die Regierung kommen, dem ist sie – so scheint es – ein gutes Stück näher gekommen. Immerhin ist die SPÖ noch in Wien die stimmenstärkste Partei. Und überhaupt, in der SPÖ wird überlegt, ob künftig nur mehr die größeren Städte an einer Wahl teilnehmen dürfen. Zwecks Ausgewogenheit.
:) :) :)