Alle Experten haben es prophezeit: Der exzentrische Wiener Animationsfilmer Andreas Herzog heimste gestern Nacht in Los Angeles den Oscar für seine Powerpoint-Präsentation „Andi Herzog for Teamchef – let’s go Andi“ ein. Das beeindruckende Epos wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht.
LOS ANGELES – Als bei der Oscarverleihung der Name Herzog fiel, gab es im Saal kein Halten mehr. „Wir verbeugen uns vor ihm“, sagt Pixar-Präsident Ed Catmull. „Da investieren wir hunderte Millionen in CGI, Rendering und halten uns 800 südkoreanische Zeichensklaven. Und dann kommt so ein Andi Andyman Herzog daher und definiert das Genre neu, mit nichts als 20 Folien aus Powerpoint 95, ein paar Passfotos von sich selbst und Comic Sans.“ Herzog war außerdem für den gefühlvollen Einsatz seiner Sternblenden noch nominiert in der Kategorie „Bester Schnitt“.
Respekt
Auch Joaquin Phoenix zollt Herzog Respekt: „Als ich mich für die Rolle des Jokers vorbereitet habe, da habe ich mir sein Interview nach der Israel-Niederlage immer und immer wieder angesehen. Dieser Mann hat so eine ganz irre, intensive, gespenstische Energie.“
Oscar-Gewinner und Regisseur Bong Joon-ho nannte Herzog gar als Idol: „Seit Jahren gilt er in Österreich als gnadenloser Satiriker, der die Strukturen der spätkapitalistischen Hochleistungsgesellschaft intelligent entlarvt. Als Andi damals nicht ÖFB-Teamchef werden durfte, sondern irgendein Piefke, hatte ich die Idee zu ‚Parasite‘.“
Herzog selbst nutzte seine Dankesrede für eine politisches Plädoyer gegen die Mächtigen: „The Bürgermeister from Los Angeles doesn’t want to change the HOLLYWOOD sign to ANDIWOOD“, klagte Herzog. „It‘s terrible, I win I win and now I lose again.“ Mehrere Securities müssen Herzog von der Bühne zerren, während er auf seinem Handy verzweifelt eine weitere Powerpoint-Präsentation ausarbeiten will.
Favoriten enttäuschen
Doch andere österreichische Nominierte gingen leer aus. Der Angriff von Sebastian Kurz auf die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stand hoch im Kurs für das beste Originaldrehbuch. Straches Skiunfall in St. Jakob war in der Kategorie „Bestes Drama“ nominiert.
Stromausfall
Überschattet wurde die Verleihung außerdem von einem mehrstündigen Stromausfall, der die ganze US-Metropole lahmlegte. „Ein gewisser Herr Hofrat Gaisch dürfte mehrere Callcenter engagiert haben, die sich bei der Academy beschwerten, weil sein Name in keiner der Kategorien gefallen ist“, heißt es vonseiten der Behörden. Alle Notrufnummern in Kalifornien waren überlastet, es kam in mehreren Vierteln zu schweren Rassenunruhen.
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Die Scherze mit dem Gaisch werden auch nie fad. ^^
Korruptionsjäger?
Wow, das ist tatsächlich Ösireich!
Natürlich nicht – er ist ja im Gegensatz zu vielen anderen wiederkehrenden Protagonisten noch frisch, unverbraucht und auf eine gewisse Art und Weise seelenverwandt mit vielen Österreichern… ;-)
Je nachdem, was man unter frisch verstehen mag!
Frisch wird er nicht sein, bloß erst wenig lang der Öffentlichkeit bekannt; und das ist ein geeeewaaaaltiiiigeeeer Unterschied.
Werner Herzog erwischt hätte. Der hat es sich nämlich verdient!