11,2 Prozent Inflation machen es möglich! Stickermania-Alben von Spar lassen sich dieser Tage in Rekordzeit befüllen – sehr zur Freude der Kleinsten. Mit einem Stickerset pro 10 Euro Ausgaben reicht meist schon ein einziger Einkauf aus, und das Album ist vollständig beklebt.
WIEN – „Mega geil!“, freut sich der kleine Tobias (6), als Spar-Kassierer Martin Mayer mit einer Sackrodel mehrere Kartons Stickermania-Sticker vor seine Paw-Patrol-Sneaker karrt. Seine Mutter seufzt, räumt zwei Stück Butter, einen Liter Sonnenblumenöl und ein halbes Brot in den Einkaufswagen, ehe sie ihr Gutscheinheft verstaut, die -25%-Rabattmarkerl abnimmt und zurück auf ihren Bogen klebt.
Eine Packung Toilettenpapier lässt sie diesmal jedoch im Markt zurück: „Ich heb nachher noch zweihundert 10-Euro-Scheine ab, das kommt billiger“, seufzt sie.
„Ich find die Imfulation super“, freut sich auch die kleine Clara, die erst sieben Jahre später in der Oberstufe verstehen wird, dass das Christkind ihr heuer deswegen kein Puppenhaus brachte, sondern nur eine angebissene Flöte von willhaben. „Mein cooles Stickeralbum lenkt mich ab, wenn Mami und Papi wieder wegen dem Geld streiten, danke Einzelhandel!“
Stickermania-Mania
Ein Goldrausch hat die Kinder des Landes erfasst, Experten nennen die Stickermania-Alben bereits das „Crypto der Kids“. Paula (7) aus Wien-Hietzing öffnet einen Tresor in ihrem Kinderzimmer und zeigt uns ihre Stickermania-Reserven. „Ich bin der Whale aus Hietzing“, lächelt sie. Nur eine Entscheidung von ihr kann den gesamten Markt an ihrer Volksschule bewegen.
Studien zeigen, dass österreichische Kinder ihre Supermarkt-Stickeralben derzeit nach durchschnittlich 1,12 Einkäufen vollständig befüllt haben. „Damit liegt Österreich deutlich besser als die anderen EU-Staaten, wo ganze 7,3 Einkäufe nötig sind“, erklärt Klebeforscherin Anita Kaden der Tagespresse.
Einzig in Ungarn ist die Situation noch kinderfreundlicher. Dort liegt die sogenannte „Pickflationsrate“ bereits bei 0,74. Um die europäischen Volkswirtschaften stabil zu halten, erwartet Kaden, dass die EZB demnächst eine Leitstickerpreis-Erhöhung auf mindestens 20 Euro bekanntgeben wird.
Regierung zufrieden
Finanzminister Magnus Brunner ist zufrieden. Die milliardenschweren Energiezuschüsse der Regierung haben die Preise ausreichend gestützt, sodass Österreichs Inflation mittlerweile weit über dem EU-Schnitt liegt. „Nur noch ein paar Monate, dann haben wir 100% Inflation. Dann sind wir wieder auf Schilling-Niveau und ein Brot kostet 89 Euro! Das ist doch genau das, was die FPÖ-Wähler immer wollten.“
„Wir wollten einfach den Kleinsten mit ihren Stickeralben eine Freude machen. Nein, es war nicht billig und die Teuerung treibt Tausende in den Ruin. Aber für ein Kinderlächeln ist uns nichts zu teuer“, erklärt Brunner, während er gerade mit einer Schubkarre einen weiteren Geldberg persönlich in eine Konzernzentrale schiebt und dabei einen Mieter überfährt, der sich nach einer 50-Cent-Münze gebückt hat.
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Dann sind wir wieder auf Schilling-Niveau und ein Brot kostet 89 Euro! Das ist doch genau das, was die FPÖ-Wähler immer wollten. Zynisch nah an der Wahrheit, i like :)
Phuu, wenn das die neue Kryptwährung wird, dann habe ich in den letzten Tagen Unsummen davon an der Kassa liegen lassen! Das wird mir nicht mehr passieren. Ab morgen wird geklebt!
So ein Pech das das führende Kryptopickerl das vom Spar wurde und nicht die Vignette. Da hätte ich in 2x ein Jahrespickerl investiert und der Wert ist nun praktisch null :(
Seufz…wo ist die Übertreibung?
So hab‘ doch ein wenig Mitleid mit der TP – was sollen sie denn noch schreiben, die Realität ist schneller…
Macht’s die Albums halt dicker dann passt es wieder😆😅🤣😂
Der Mann/Kuchen hat simple Lösungen für simple Probleme ! Sie könnten in der Politik weit kommen :D
Klingt jetzt vielleicht doof, aber es gelingt mir seit zwei Monaten nicht mehr beim Spar keine Sticker aufgedrängt zu bekommen! Aber ich Luxusmensch muss ja auch immer Yoghurt und Käse (zwischen 20 und 30% verteuert) kaufen …