Für die Delta-Variante ist der heutige Tag ein ganz besonderer: Sie begeht ihren ersten Schultag in Österreich. Wird man sie in ihrer Klasse aufnehmen? Die Tagespresse ist vor Ort.
WIEN – Wien Donaustadt, Herbert-Priklopil-Gymnasium. Vor ihrem großen Tag umklammern die Schülerinnen und Schüler aufgeregt ihre Schultüten. Unter ihnen auch die Delta-Variante. „Kumm her do, wie schaustn du aus“, schimpft die Mama, die Alpha-Variante, und nimmt ihr Kind vor dem Eingang zur Seite, richtet ihm die Spike-Proteine hoch und bürstet noch einmal die Virushülle zurecht.
Die Delta-Variante freut sich, dass sie nach ihrem Umzug von England nach Österreich hier so gut aufgenommen. „Und was klebt da schon wieder?“, fragt die Mama, befeuchtet ihren Daumen und wischt der Delta-Variante eine P681R-Mutation aus dem Mundwinkel. „Mama, du bist ur peinlich, die anderen schauen schon“, seufzt Delta und verdreht die Augen.
Angst und Bange
In der Klasse versteckt sich die Delta-Variante nervös hinter ihrer Schultüte, doch die Mama macht ihr Mut. „Keine Angst“, beruhigt die Alpha-Variante. „Ich bin mir sicher, niemand kann sich deiner ansteckenden Ausstrahlung entziehen. Wirst sehen, die werden alle positiv auf dich reagieren.“
Nervös verabschiedet sich die Delta-Variante von ihrer Mutter, schwebt ins Klassenzimmer und schaut sich neugierig um. „Grüß dich, ich bin der Herr Köck, keine Panik, ich bin eh ungeimpft, haha“, sagt Biologie-Lehrer Helmut Köck und schüttelt der Delta-Variante die Hand. Aus seiner Hosentasche hängt ein negativer Coronatest aus dem Mai 2020, den er seither bei der strengen Test-Kontrolle im Lehrerzimmer vorzeigen muss, die ein- bis zweimal pro Jahr stattfindet.
In bester Gesellschaft
9 Uhr, der Unterricht beginnt. Als Sitznachbar wählt sie sich Geronimo-Gerhard (6) aus, den Sohn eines freiberuflichen Büffelmützen-Schneiders und einer Servus-TV-Redakteurin. „Ich glaub, die Familie vom Geronimo-Gerhard werd ich bald daheim besuchen“, lächelt die Delta-Variante.
„Das wichtigste in der Schule ist aber, dass alle gesund bleiben“, erklärt Bildungsminister Heinz Faßmann. Er zeigt sich zuversichtlich, dass seine Maßnahmen gegen die heurige leichte Grippewelle greifen werden: „Ich habe für die Schulen eine Vielzahl an Regeln beschlossen, die alle hier in der Schulordnung stehen“: Faßmann deutet auf ein 800-seitiges Buch mit der Aufschrift „Corona-Regeln – Band 1 / 382“.
Erfolgreiche Impfkampagne
Auch Kanzler Sebastian Kurz, der die „äußerst erfolgreiche Impfkampagne“ (Kurier, Krone, oe24, WhatsApp-Gruppe von Mama Kurz) verantwortet, ist aus den Sommerferien zurück und besucht gemeinsam mit 15 Fotografen das Herbert-Priklopil-Gymnasium. „Und seids ihr schon geimpft, jo, jo?“ Kein Kind nickt.
Kurz fährt staatsmännisch fort. „Sie kennen mich, ich bin für alle Menschen da, egal ob groß oder klein. Auch ich war einmal klein, jetzt bin ich groß. Ich denke, damit sind alle offenen Fragen zu unserer äußerst erfolgreichen Impfkampagne – ich lobe mich hier nicht selbst, sondern zitiere aus zahlreichen, unabhängigen Medien – beantwortet.“
„Wir sehen uns dann wieder nach den Weihnachtsferien zur fünften Welle, viel Spaß noch im aktuellen Schuljahr, das bis Freitag dauert. Es kommt eine coole Zeit auf euch zu, im wahrsten Sinne des Wortes, ihr müsst ja immer das Fenster offen lassen weil ihr keine Luftfilter habt. Ciao!“ Die Delta-Variante winkt dem Kanzler nach.
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Wahrheit oder Satiere,… Man weiß es nicht genau!
Ist die Fassmannsche Ausgabe der Schulordnung auf Deutsch oder Latein erschienen?
Warum Latein? Besser wäre auf Türkisch!
In sehr interpretationswilligem Deutsch
Wer sagt, dass mann immer Deutsch sprechen muss? Wo sind wir denn? Alles was rechts ist
Ja die Delta reibt sich schon die Hände…….
Fast in die Hose gemacht vor lachen, sagt die kleine Delta zu Mama Alpha…
ich lobe mich hier nicht selbst..
herrlich
bitte um Erklärung