Auf Wunsch von Kickl: John Otti Band übernimmt Namen „Russkaja“

Weil die Wiener Band „Russkaja“ nicht mehr mit Russland in Verbindung gebracht werden will, verkündete sie diese Woche ihre Auflösung. Der ikonische Name wird nun von der FPÖ-nahen John Otti Band übernommen – auf Wunsch von Herbert Kickl. 

WIEN – Kickl wippt und klatscht euphorisch, so gelöst hat man den Parteichef seit dem 24. Februar 2022 nicht mehr gesehen. Die Bandprobe verläuft ganz nach seinem Geschmack. „Stopp“, schreit er plötzlich, die Band hört auf zu spielen. „Immer wieder Russland, haben wir ausgemacht, das Österreich könnts gleich streichen.“ Die Band nickt und lächelt gequält. 

Dass nicht nur für Anträge im Nationalrat, sondern auch für die Umbenennung der John-Otti-Band Geld aus Russland an die FPÖ geflossen ist, bestreitet Kickl. Nachdenklich streichelt er sein neues Pony „Prigoschin“ und füttert es mit Kaviar aus dem Kaspischen Meer. „Das ist mir gestern aus Moskau zugelaufen. Wenn wir wieder an der Macht sind, wird der Prigoschin mein Verteidigungsminister, gell, Prigoschin?“

Distanzierung vom Westen

Bandleader Juri Otti hat ebenfalls einen neuen Namen. „I wü ka John mehr sein, John, so heißt der Feind im imperialistischen USA-Ameriga, i bin a Juri.“ Auch die Instrumente wurden ausgetauscht; statt auf einer E-Gitarre spielt sein Kollege Volodya (ehemals Werner) jetzt auf einem Sack Kartoffeln.

Die Band hat die Veränderung bereits verinnerlicht. Als sich der Keyboarder verspielt, stolpert er sehr unglücklich aus dem Fenster. „Für das nächste Album planen wir was ganz Großes, ich sag nur Wagner. Also nicht Richard Wagner, wir machen eine Koproduktion mit der Gruppe Wagner“, ist Otti begeistert. 

Soviet Chic

„Wir kokettieren schon seit Jahren mit Soviet Chic“, erklärt Kickl und zeigt auf die Lederstühle im FPÖ-Büro, die alle mit Putins Gesicht bestickt sind. In den Regalen stehen dutzende FSB-Kaffeehäferl, Kickl ist seit 2016 Agent des russischen Geheimdienstes.

Die BVT-Razzia war bisher sein größter Erfolg für seine russischen Arbeitgeber: Sie zerstörte Österreichs Glaubwürdigkeit über Jahre. Kickl wurde dafür sogar als FSB-Mitarbeiter des Monats ausgezeichnet und bekam von Putin persönlich einen Lada überreicht. 

Neben der Band soll sich auch der Parteiname ändern, um die Neutralität Österreichs zu unterstreichen: Die FPÖ heißt jetzt Freunde Putins Österreich.