Die katholische Kirche erfreut sich endlich wieder großer Beliebtheit. Jugendliche, die seit Wochen auf Grund geschlossener Clubs zu Hause sitzen, finden nun nach und nach in den Schoß der Kirche zurück.
WIEN – Der Stephansdom ist prall gefüllt, als Dompfarrer Toni Faber von der Kanzel spricht: „Lesung aus dem Johannesevangelium: Nachdem die Jünger nachgesehen hatten, berichten sie Jesus, dass sie lediglich fünf Brote und zwei Fische hätten finden können. Jesus aber fragte: How much is the Fish?“ Faber grinst in die Menge, Teenager recken ihre Hände in die Höhe. Faber köpft den Mess-Vodka und gießt ihn in die Menge: „Hyper Hyper!“ Beim Drop zerspringen einige der Jahrhunderte alten Glasscheiben.
„Es is so geil, goi?“, lacht der 17-jährige Berni aus Schwanenstadt und ext sein Bier. Der HTL-Schüler ist extra mit dem Zug angereist, um an der Messe teilzunehmen. „Entschuldigts mi bitte“, schreit Berni und reckt seine Arme in die Luft, während das Intro von L’Amour Toujours aus den Boxen scheppert.
Trubel am Eingang
Am Eingang bändigen Securitys die Menschenschlangen. Wer den Kirchenbeitrag bezahlt hat, bekommt ein umgekehrtes Kreuz auf das Handgelenk gestempelt und darf rein. „Ich bin von der Steuer befreit! Ich bin Studentin“, schreit eine junge Frau. Der Security lacht: „Du verdienst fix Geld nebenher. Keine Sau braucht für einen Bachelor of Arts 14 Semester. Und jetzt bete drei Vater Unser und sieben Ave Maria als Buße weil du mich angelogen hast.“
23 Uhr. Im Dom ist die Stimmung immer noch top. „Geiler Beat“, schreit auch der DJ, während er am fünf Meter langen Seil baumelt und mit der Pummerin die Tanzfläche beschallt. Die Geistlichen sehen die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie ein Priester erklärt: „Natürlich tut es mir als Katholik weh, wenn der Altar jetzt zu einem Beer-Pong-Tisch umgebaut wird. Aber man muss da auch mit der Zeit gehen und– ah, sorry ich muss weg, der Toni gibt an Meter Weihrauch-Shots aus!“
„Aber hier in diesen heiligen Gemäuern wollen wir, dass wenigstens gewisse kirchliche Regeln eingehalten werden“, betont ein Kaplan, der gerade den Eingang zur Herrentoilette kontrolliert. Männer dürfen nur dann zu zweit eintreten, wenn sie Kokain vorweisen können.
Traumjob Priester
Dass Kirchen weiterhin offen haben dürfen, während Clubs und Restaurants geschlossen haben, sorgt bei vielen Gastronomen für Kopfschütteln. „Das ist eine Frechheit“, schüttelt Szene-Wirt Martin Ho den Kopf. Doch schon bald sollen seine Lokale wieder aufsperren können. Ho will sich beruflich umorientieren, seine Priesterweihe ist Anfang Februar geplant.
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Verdammt, zu früh ausgetreten…
Made my day!
Danke Tagespresse, ihr seid die besten! ;D
Oh ja, ich liebe die Artikel der Tagespresse, die sind einfach wunderbar
Wird Martin Ho von einem ausländischen Schurken-Prediger oder von einem inländischen Messias-Darsteller zum Priester geweiht?
Wenn man geweiht wird, wird man von Gott geweiht, der Rest ist mit Gott oder nicht.
Mr. Trump kann ein paar Prediger abtreten – beim Golfen braucht er keine.
Eh ein Witz, dass Gotteshäuser offen haben dürfen, und Wirte zumachen müssen… Danke dass ihr diesen Unsinn aufzeigt.
Ins Wirtshaus gehst damit du besoffen wieder rausgehst, in die Kirche gehst schon als verwirrter hinein.