Das Chaos rund um die Bundespräsidentschaftswahl wirkt sich nun auch auf die Tiroler Landespolitik aus. Die eigentlich 2018 stattfindende Landtagswahl wurde gestern vorsorglich auf 2030 verschoben. Tirol reagiert damit auf Gerüchte, nach denen die Verschiebung der Wiederholung der Stichwahl der Bundespräsidentschaftswahl erneut verschoben und wiederholt werden könnte.
„Wir gehen auf Nummer sicher“, begründet Landeshauptmann Günther Platter die überraschende Entscheidung. „Auf keinen Fall wollen wir riskieren, dass es bei der Landtagswahl zu einer Terminkollision mit der Stichwahl um den Bundespräsidenten kommt. Unsere Statistiker haben uns deshalb das Jahr 2030 als frühestmöglichen Termin errechnet. Bis dahin sollte der Pattex auf den Wahlkarten garantiert ausgehärtet sein.“
Neuer Wahlmodus
Damit den Tirolern in der landtagswahlfreien Zeit nicht langweilig wird, wurde heute vom Innenministerium ein neuer Wahlmodus für die Bundespräsidentschaftswahl präsentiert. Um für mehr Abwechslung zu sorgen, sollen die nächsten 10 Stichwahlen jeweils unter einem eigenen Motto stehen.
Das Wahlvolk wird nach jeder Runde einen Sieger küren. Die von Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen erspielten Punkte werden dabei jeweils in die nächste Runde mitgenommen. Den Beginn macht am 4. Dezember ein Wettbewerb darüber, welcher der beiden Kandidaten innerhalb von 24 Stunden mehr Staatsbesuche fingieren kann.
Vorteil
Für die Tiroler bietet der späte Wahltermin aber noch einen weiteren Vorteil. Sollte die FPÖ nämlich nach der nächsten Nationalratswahl wie erwartet an der Regierung sein, kann bei der Gesamttiroler Wahl 2030 der Landeshauptmann für Südtirol gleich mitgewählt werden.
(Michael Mingler. Foto: Land Tirol/Berger, Montage)