Die Touristiker geben nicht auf. Nach der Wiederentdeckung der Seilbahn über die Kalkkögel wurde heute die nächste kontroverse Idee präsentiert. „Brückenschlag Plus“ nennt sich das Projekt, das die beiden Skigebiete Kitzbühel und St. Anton mit einer Seilbahn verbinden soll.
Für Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl liegen die Vorteile des Projekts auf der Hand: „Die Seilbahn wird so gewaltig sein, dass niemand mehr den Boden seer kann. Keinen Boden seer, was gibt es Schöneres?“
Rechtskonform
Bedenken, dass das Projekt rechtswidrig sein könnte, haben die Betreiber nicht. Sie stützen sich dabei auf ein Gutachten der renommierten Expertin Gerda Rogers. Der Brückenschlag sei dem Gutachten zufolge zulässig, weil die Liftstützen gemeinsam mit dem Jupiter einen idealen Winkel zum Saturn bilden.
Auch einen Eingriff in die unzähligen Ruhegebiete kann Hörl nicht erkennen: „Solange Harry Prünster ungestraft auf jeder Berghütte moderieren darf, kann ein Lift erst recht keine Ruhestörung sein.“
Für die Projektwerber ist der Brückenschlag vielmehr eine einmalige Chance. „Wir wollen jedem ermöglichen, die schöne Tiroler Bergwelt zu erkunden. Auf viele Berge kommt man ja im Ferrari heutzutage kaum hinauf. Da wollen wir eine Alternative schaffen, bei der man sich nicht gleich die Prada-Schuhe kaputt treten muss“, ist das Projekt für Hörl vor allem für soziale Randgruppen eine Bereicherung.
(Michael Mingler. Foto: ARGE Brückenschlag)