Es hat sich abgezeichnet, nun ist es Gewissheit. Landeshauptmann Günther Platter hat seinen kleinen Koalitionspartner nicht mehr unter Kontrolle. Die Grünen wollen ihm einfach nicht mehr folgen. Platter hat deshalb nun zum allerletzten Mittel gegriffen und die Super-Nanny aus dem Ruhestand zurückgeholt.
„Eigentlich war alles so perfekt. Egal ob bei den Agrargemeinschaften, bei der Geschäftsordnung oder bei den Zweitwohnsitzen. Die Grünen waren immer brav und gehorsam. Aber kaum geht es um die Kürzung der Mindestsicherung, werden sie bockig“, beschreibt der Landeshauptmann die verzwickte Situation.
Platter stört insbesondere, dass der Koalitionspartner beim Mittagessen seinen Teller nicht mehr aufessen will: „Nicht einmal die Suppe, die mir der Mitterlehner eingebrockt hat, wollte die Ingrid auslöffeln. Dabei hab ich ihr die Mindestsicherung extra schön mit Deckel serviert.“
Die Super-Nanny soll nun das Vertrauen zwischen Platter und seinen Grünen wiederherstellen, auch wenn es ein ganz schwerer Fall ist. „Nach jahrelanger autoritärer Erziehung ist es ganz klar, dass man irgendwann rebellisch wird. Noch dazu lernt man in der ÖVP nie, mit anderen Meinungen zu umzugehen. Wenn ÖVP-Politikern jemand widerspricht, dann sind sie das in der Regel selbst“, weiß die Pädagogin.
Um wieder Frieden herzustellen, will die Super-Nanny nun auf eine altbewährte Methode zurückgreifen. Sie wird Ingrid Felipe für ein paar Tage auf die Stille Treppe verbannen. Sollte das auch nicht wirken, empfiehlt sie den Grünen, bei der ersten Gelegenheit aus dem gemeinsamen Landhaus auszuziehen.
(Michael Mingler. Foto: ÖVP Tirol, Grünen Tirol, Montage)