Die heimische Medienlandschaft wird derzeit von einem Skandal erschüttert: Jakob S., Jungjournalist (33), wurde immer noch nicht mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Und das, obwohl sein neuer Tech-Blog TrendingTopics.at seit bereits zehn Minuten online ist.
Enttäuscht scrollt Jakob S. über die Startseite seines Blogs, als wir ihn im Newsroom in seiner Hängematte im Augarten besuchen. „Dabei habe ich doch bereits so viel hochwertigen Content veröffentlicht!“, klagt er und deutet auf Headlines zu Artikeln wie „7 Selfie-Sticks, die aussehen wie Taylor Swift“, „Diese Perserkatze erklärt, wieso die Apple Watch schlecht ist“ oder „TEST: Welche Chrome-Erweiterung bist du?“
Per Twitter machte er bereits die gesamte Pulitzer-Jury auf TrendingTopics.at aufmerksam und nominierte sich selbst als Preisträger. Eines der Jurymitglieder antwortete sogar positiv mit „yeah sure #lol“, doch dabei dürfte es sich um eine leere Ankündigung gehandelt haben.
Jakob S. schließt aus, dass die Jury-Mitglieder noch immer nicht alle seine Artikel durchgelesen haben: „Ich hab mal nachgerechnet, dass man bei normaler Lesegeschwindigkeit alle meine vierzehn Artikel in sieben Minuten gelesen hat.“
Und auch sonst orientiert sich sein Blog am Zeitgeist: „Die Seite richtet sich an alle, die sich für Social Media, Mobile Business, Start-ups, Digital Advertising, Online-Business und Ähnliches interessieren. Wobei ich eigentlich über alles schreibe, solange man dafür weder eine Ausbildung braucht, noch das Haus verlassen muss.“
Jakob S. will seinen völlig neuartigen “News Stream” auf TrendingTopics.at außerdem als „Twitter der Digital-Branche“ etablieren. Doch mögliche Vorbehalte zerstreut er gleich: „Das darf man nicht zu wörtlich nehmen, natürlich richte ich mich nicht nach dem 140-Zeichen-Limit. Viele meiner Artikel sind nämlich viel kürzer.“
Dass er nach wie vor nicht als Gewinner des begehrten Journalismus-Preises verkündet wurde, empfindet er als Affront. „Dabei habe ich doch alle Artikel mit größter Sorgfalt von den besten Quellen selbst zusammenkopiert“, klagt er, während er im Zuge seiner täglichen Medienlektüre alle Zeitungen durchblättert, um zu sehen, ob sein Blog irgendwo erwähnt wurde.
Auch sein Werdegang sei exemplarisch für einen Spitzenjournalisten: „Wie so viele andere vor mir habe auch ich auch keinen Universitätsabschluss. Die einzige Prüfung, die ich je bestanden habe, ist die Rechtschreibprüfung von Word.“
Doch auch wenn Jakob S. keinen Pulitzer-Preis abstauben wird, will er sein zweites großes Ziel keinesfalls aus den Augen verlieren: mit seinem Tech-Blog mindestens zwei Tage lang relevant zu bleiben.
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(Foto: TrendingTopics.at)